CDU im Wahljahr: Hoffen auf klare Verhältnisse

Christdemokraten hoffen auf einen Rat, mit dem vernünftige Entscheidungen möglich sind.

Krefeld. Fraktionschef Wilfrid Fabel sieht als Stärken der Krefelder CDU deren Bürgernähe, den verantwortungsbewussten Umgang mit Geld und den Anspruch, "dass wir zumindest versuchen, alles richtig zu machen".

Zusammen mit starken Kandidaten, einer geschlossen auftretenden Partei und einem überzeugenden Programm geht er deshalb - genau wie Parteichef Winfried Schittges - von einem guten Ergebnis bei der Kommunalwahl am 7. Juni aus.

Sorge bereitet beiden die Vielzahl an Bewerbern, die antreten will. "Die Kommunalpolitik darf kein Glücksspiel werden", sagt Schittges und betont, dass mehr Gruppen im Rat nicht mehr Demokratie bedeuten. "Gerade für schwierige Themen braucht man klare Verhältnisse."

Fabel nennt als Beispiel die Diskussion um den Etat. Andreas Drabben, der die CDU verlassen hat, habe bei den Haushaltsberatungen der CDU überall zugestimmt und keinen eigenen Antrag formuliert.

Nachdem er ausgetreten war, habe er für seine Zustimmung zum Etat Forderungen für zusätzliche Etatpositionen im Wert von rund drei Millionen Euro gestellt.

Weiteres Beispiel sei die Diskussion um das Glasdach am Ostwall, das von der CDU favorisiert wird. Hier habe ein FDP-Mann die Textilvariante ins Spiel gebracht, worauf die SPD gleich angesprungen sei.

"Suchen wir jetzt bei Ex-FDP-Mann Lattrich eine Mehrheit, ist der Koalitionspartner FDP sauer." Man könne nur hoffen, dass bei den Wahlen ein Ergebnis herauskomme, mit dem man vernünftige Entscheidungen für Krefeld treffen könne.

Fabel sieht Krefeld in Zeiten der Krise besser aufgestellt als andere Städte. "Wir haben noch nicht unser komplettes Tafelsilber verkauft, haben im Notfall noch eigenes Vermögen." Dennoch erwarte er von den Fachbereichen Effizienz, schließlich gehe man mit Steuergeldern um.

Dies gelte aber auch für Bund und Land. Es könne nicht sein, dass Familienministerin von der Leyen mehr Geld für Tagesmütter fordert und erwartet, dass die Kommunen zahlen.

"Gute Politik kann nicht darin bestehen, immer Ja zu sagen. Es gehört dazu, zu sagen, was nicht geht. Das ist der wesentliche Unterschied zur SPD", sagt Fabel.

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