Caritas-Stiftung will helfen, wo das Geld nicht reicht

Günther Schulze Dieckhoff ist neuer Chef der Gemeinschaftsstiftung. Sie wird in Zeiten knapper Kassen immer wichtiger.

Krefeld. Kurz vor dem Ruhestand klopfte es noch mal bei ihm an: Ob er sich nicht vorstellen könne, die Caritas-Gemeinschaftsstiftung zu leiten, wurde Günther Schulze Dieckhoff gefragt. „Ich musste nicht lange nachdenken“, sagt der 64-Jährige.

Der Diplom-Betriebswirt und langjährige Geschäftsführer des Heilpädagogischen Zentrums Krefeld-Viersen sei „geradezu prädestiniert für diese Aufgabe“, erklärt Caritas-Geschäftsführer Hans-Georg Liegener. „Das Gebiet ist ihm fachlich nicht fremd, er hat ein soziales Unternehmen verantwortlich geführt und besitzt darüber hinaus viele gute Kontakte in der Stadt.“

Die Stiftung besteht seit 2004 und wurde mit einem Kapital von 100 000 Euro gegründet. „Jetzt haben wir es fast verdreifacht. In einigen Jahren wollen wir eine Null dranhängen.“ Die Organisation hilft getreu dem Motto: „Not sehen und handeln.“ Sie kommt Menschen zugute, die sich in Schwierigkeiten befinden.

Geld fließt auch in andere Bereiche, so beispielsweise in das „Überflieger-Projekt“, das motivierte Jugendliche mit Migrationshintergrund fördert, die etwas werden wollen. Sie mit verschiedenen Berufsfeldern bekannt zu machen oder ihr Selbstbewusstsein zu stärken, ist fester Teil desProgramms.

„Wir wollen dort gezielt helfen und uns kümmern, wo es keine Fördertöpfe mehr gibt und der Staat seine sozialen Aufgaben nicht mehr zu leisten vermag“, sagt Schulze Dieckhoff. Und Liegener ergänzt: „Die Stiftung ist langfristig angelegt, damit die Caritas Krefeld auch in Zukunft wirken kann — wenn Kirchensteuermittel und andere Förderungen noch weiter zurückgehen.“ Etwa die Kirchensteuer: „Im Zeitraum von 2003 bis 2014 werden die Einnahmen sich um die Hälfte verringert haben.“

Der neue Vorsitzende tritt die Nachfolge von Manfred Lamers an, der die Geschicke von Anfang an in bewährten Händen hatte. Günther Schulze Dieckhoff stammt aus Münster, lebt aber schon lange in Bockum. Er ist verheiratet, hat drei Kinder und drei Enkel.

Aufgrund seiner Verbindungen in der Region habe es sich für ihn angeboten, sich in eine Organisation einzubringen, die Menschen in vielen Bereichen des Lebens qualifiziert unterstützt.

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