Busfahrer geschlagen: Neun Monate auf Bewährung und Schmerzensgeld

Wegen Bedrohung, Beleidigung und Diebstahl musste sich ein 22-jähriger Mann vor dem Krefelder Amtsgericht verantworten.

Krefeld. Der wegen Bedrohung, Beleidigung, Diebstahls und Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz erheblich vorbestrafte 22-jährige Krefelder musste sich erneut vor dem Amtsgericht verantworten. Diesmal wurde ihm versuchter Betrug und Körperverletzung vorgeworfen.

Der Angeklagte war am 16. März dieses Jahres gegen 16 Uhr an der Stettiner Straße in einen Bus der SWK gestiegen, wobei er nur über ein abgelaufenes "Ticket 2000" verfügte. Als der Busfahrer dies bemerkte, zog er den ungültigen Ausweis ein. Daraufhin schlug der Angeklagte den Fahrer mit der Faust ins Gesicht und flüchtete.

Bei der Verfolgung fiel der Fahrer ohnmächtig zu Boden und zog sich dabei Verletzungen am Hinterkopf und der Wirbelsäule zu. Der Angeklagte leugnete bis zuletzt: "Ich war an diesem Tag nicht da." Wo er damals war, wusste er nicht mehr. Doch dem Geschädigten war er als dauernder Fahrgast sehr gut bekannt. Angeklagter: "Das ist totaler Schwachsinn. Ich kenne den Busfahrer nicht."

Später bei der Polizei hat der Fahrer ihn aus 183 Lichtbildvorlagen identifiziert. Auch weitere Fahrgäste als Zeugen erkannten ihn auf dem Foto wieder. Die Staatsanwältin beantragte eine neunmonatige Bewährungsstrafe. Dem schloss sich die Richterin in ihrem Urteil an und verdonnerte den Angeklagten zusätzlich zu einem Schmerzensgeld von 500 Euro: "Sie waren der Täter. Daran besteht kein Zweifel. Der Fahrer hat Sie wieder erkannt."

Zusätzlich wurde dem Mann, der beruflich als Internetverkäufer tätig ist, ein Bewährungshelfer zugeordnet. Die Richterin: "Sie stehen mit einem Fuß im Gefängnis. Wenn auch nur die kleinste Gesetzesübertretung passieren sollte, sitzen Sie die Strafe im Knast ab."

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