Bus und Bahn: Bei zehn Minuten Verspätung gibt es das Geld zurück

Die Krefelder Stadtwerke zeigen sich großzügig. Andere Verkehrsbetriebe überlegen noch.

Krefeld. Seit fünf Monaten bieten die Stadtwerke Krefeld (SWK) ihren Fahrgästen die Pünktlichkeitsaktion "10plus" - und fahren ausgezeichnet damit. Wenn Bus oder Bahn mehr als zehn Minuten Verspätung haben bekommt man sein Fahrgeld zurück, so die Garantie. Als Ausrede zählt nicht einmal "höhere Gewalt".

Um den Fahrpreis erstattet zu bekommen, müssen SWK-Kunden den Vorfall innerhalb von drei Tagen melden und ihr Ticket in einem Service-Center vorlegen. Zeitkarteninhabern wird das Geld mit der Abo-Rate vergütet.

Die Aktion hat die SWK bislang nur 2000 Euro gekostet. Für Guido Stilling, Geschäftsführer der SWK Mobil, ist das ein Beleg für eine hohe Kundenzufriedenheit und Zuverlässigkeit. Angeregt worden war "10plus" von WZ-Lesern im Rahmen einer Umfrage zum Nahverkehr.

Für Georg Schumacher, Sprecher der Düsseldorfer Rheinbahn, hat das Modell "einen gewissen Charme". Man selbst biete die Verbundgarantie, wonach bei einer Verspätung von mehr als 20 Minuten ein Taxi bezahlt werde. Auf den Hauptlinien müsse man jedoch kaum warten, so Schumacher, "die verkehren tagsüber ohnehin alle zehn Minuten". "Klingt interessant", meint Silke Rampe von den Solinger SWS-Verkehrsbetrieben, die sich die Bilanz genauer anschauen möchten und dann entscheiden wollen, "ob die Aktion umzusetzen ist".

Auch die Wuppertaler Stadtwerke verfolgen das Pilotprojekt laut Sprecher Holger Stephan mit großem Interesse. Für die Schwebebahn sei es jedoch kaum nötig: "Die verkehrt in der Hauptzeit alle drei bis fünf Minuten."

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