Burnout - Erschöpfung, die krank macht

Im März startet in der Friedenskirche ein Projekt, das konkrete Hilfe anbietet.

Symbolbild

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Foto: dpa

Krefeld. Immer mehr Menschen werden wegen chronischer Erschöpfung — Burnout — krankgeschrieben. „Die Nachfrage nach Hilfe und Therapie steigt, doch das Angebot an geeigneten Maßnahmen ist zu gering“, findet Dieter Hettmann, der sich bei diesem Thema stark engagiert. Deshalb hat er mit kompetenten Partnern den „Meeting-Point Burnout“ gegründet. Im März soll die Arbeit aufgenommen werden. Den Teilnehmern entstehen keine Kosten.

„Wir möchten ein Forum für von Burnout betroffene Patienten bieten, für Angehörige und Freunde, Arbeitgeber sowie allen an diesem Krankheitsbild interessierten Menschen“, sagt der 48-Jährige. Er ist der Initiator, Pfarrer Michael Windhövel von der Friedenskirche der Veranstalter. Die Ärzte kommen von der Klinik Königshof. Außerdem sind Psychologen, Trainer, Sozialversicherungsfachleute, Sporttherapeuten, Ernährungsberater und Rechtsanwälte im Team.

„Meeting-Point Burnout“ sei eine überkonfessionelle und ehrenamtliche Initiative, die monatlich mit einem Schwerpunktthema stattfinde, erläutert Hettmann. „Sie ist diskret und respektiert die Würde der Teilnehmenden, bietet neben fachlichen Vorträgen den persönlichen Austausch zwischen Teilnehmern und Experten, ist aber kein Selbsthilfeprojekt“, betont er.

„Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, umso mehr höre ich“, berichtet der Initiator. „Nicht jeder, der glaubt, ein Betroffener zu sein, ist es auch.“ Bis zu einem nachgewiesenen Krankheitsbild oder einer manifesten Depression gebe es viele Abstufungen der Stressbelastung. Vielleicht ist der Betroffene nur vorübergehend vielbeschäftigt, überlastet von Terminen oder Ereignissen. Da kann sich das Problem mit der Zeit von selbst auflösen.“

Kommt es jedoch zu diesem Krankheitsbild, sei eine grundsätzliche Neuorientierung des Lebens notwendig. „Tritt dann noch das Gefühl einer Entfremdung hinsichtlich Tätigkeit, Kollegen, Arbeitgeber und sogar Freunden und Familie auf, ist eine medizinisch-psychologische Behandlung meist unvermeidlich.“

Hier setzt der „Meeting-Point Burnout“ an. Menschen, die glauben, von chronischer Erschöpfung bedroht zu sein und beraten werden möchten, sind die Zielgruppe des Angebotes in der Friedenskirche.

„Es soll ein Ort sein, an dem sich Menschen treffen, um konstruktive Ideen zu entwickeln und individuelle Wege zu finden, um erst gar nicht in die medizinisch-psychologische Behandlungsbedürftigkeit zu geraten“, betont Hettmann. „Die Teilnahme an den Veranstaltungen ersetzt jedoch keinesfalls eine gegebenenfalls notwendige Behandlung.

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