Krefeld hautnah Bürger bewerten Nordbezirk mit 2,6

In „Krefeld hautnah“ blickt die WZ auf die Stadtteile. Die Fragebogen-Aktion zeigt: Vor allem bei Verkehr, Sport-, Jugend- und Seniorenangebote gibt’s schlechtere Noten.

Krefeld. Der Ring, die Hülser Straße, die Blumentalstraße, die Moerser Straße — es ist wahrscheinlich kein Wunder, dass die Inrather und Kliedbrucher für ihren Nordbezirk beim Thema Verkehrsbelastung eine vergleichsweise schlechte Note abgeben.

Im Durchschnitt gab es bei der großen WZ-Fragebogen-Aktion von den Bürgern eine glatte drei, also ein befriedigend nach Schulnotensystem. Nun ist befriedigend eben nicht gut, aber es ist auch keine Note vier, wie es sie beispielsweise von den Bewohnern in Benrad-Nord gab. Mit ihrer Note drei geben sich die Inrather und Kliedbrucher in Sachen Verkehrsbelastung noch zufrieden, zufriedener als beispielsweise die benachbarten Hülser, Verberger und Bockumer.

Nur eine Bewertung der Inrather und Kliedbrucher für ihr Lebensumfeld fällt schlechter aus als eine Note drei — und das ist das Angebot für die Jugend mit einer 3,2. Während das Angebot zur Kinderbetreuung die Note zwei bekommt, fallen dagegen für Senioren und den Sport die Angebote ab. In beiden Fällen gibt es eine 2,9.

Vergleicht man die Gesamtnote 2,6, die sich unter anderem auch aus den Noten für Sauberkeit (2,5) Sicherheit (2,3), Einkaufsmöglichkeiten (2,4) und den Zugang zu schnellem Internet (2,7) ergeben, mit den umliegenden Stadtteilen, gibt es einen ganz geringen Unterschied zu den Ergebnissen für Hüls, Cracau und Mitte, die alle bei einer gerundeten Note 2,4 liegen.

Erstaunlich ist allerdings der Unterschied zum benachbarten Verberg, nur durch die Moerser Straße getrennt vom Kliedbruch. Denn hier hat die Durchschnittsnote eine drei vor dem Komma, was im Wesentlichen an der sehr negativen Einschätzung der Jugend-, Senioren- und Sportangebote in Verberg mit Vieren vor dem Komma liegt.

Insgesamt bedeuten die Zahlen für den Nordbezirk, dass dessen Bewohner zwar an manchen Stellen unter den urbanen Strukturen, die sich über die Jahrzehnte von der Stadtmitte in die Außenbezirke fortentwickelt haben, leiden. Und es bedeutet, das sie sich beispielsweise vom Verkehr, der auch durch die zunehmende Ansiedlung von Einzelhandel im Inrath entstanden ist, belastet fühlen. Sie nehmen aber auch die positiven Aspekte dieser Strukturen, wie die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), mit der Note 1,7, wahr.

Ihre Lebensqualität bewerten die Inrather und Kliedbrucher, die am Rande der Wälder, Wiesen und Parks leben, in die es auch viele andere in ihrer Freizeit hinzieht, auf jeden Fall mit einer 2,3.

Einer der „Einheimischen“, die an der Fragebogenaktion teilnahmen, führte und füllte das Spannungsfeld dieses Bezirks so treffend im Feld für Bemerkungen aus: „Ich schätze die Nähe zum Bruch, zur Straßenbahn, zur Kirche, zum Kindergarten, Sportplatz, Gartenbau, zum Einkaufen, zur Post und zur Bank.“

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