Bodo Hauser: Witwe fordert Antworten

Die Frau des verstorbenen TV-Moderators hat kein Verständnis für die Einstellung des Verfahrens gegen den Chefarzt. Jetzt zieht sie selbst vor Gericht.

Krefeld. Für Barbara Hauser sind die Umstände, die zum Tod ihres Mannes führten, noch lange nicht geklärt. Auch wenn die Staatsanwaltschaft das Strafverfahren gegen den Operateur und einstigen Freund der Familie nun endgültig eingestellt hat, ist für die Witwe des TV-Moderators Bodo H. Hauser ("Frontal") klar: In einem Zivilprozess soll die Wahrheit ans Licht kommen.

"Frau Hauser hat die Einstellung des Verfahrens mit Unverständnis aufgenommen", sagt ihr Anwalt Dimitrios Christopoulos. Er findet in dem Gutachten, das die Staatsanwaltschaft in Auftrag gegeben hat, sehr wohl Hinweise auf Behandlungsfehler, die auch als solche genannt würden. "Wir hatten das Strafverfahren nie forciert. Darin ging es aber um Fragen, die vor einem Gericht hätten geklärt werden müssen."

Wie berichtet, war Hauser am 22.Juli 2004 nach einer Routine-Operation im Alter von 58 Jahren im Klinikum gestorben. Zwei Tage nach dem Eingriff wegen einer schmerzhaften Entzündung des Dickdarms starb er an einem akuten Lungenversagen. Die unabhängige Gutachter-Kommission der Ärztekammer Nordrhein, von der Witwe eingeschaltet, machte schwerwiegende Behandlungsfehler des behandelnden Arztes aus. Daraufhin ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung.

Dass eine Blutkonserven-Unverträglichkeit letztlich zum Tode führte, "kann nicht ausgeschlossen werden", sagt Christopoulos über das Ermittlungsergebnis der Staatsanwaltschaft. Weitere Blutkonserven wären gar nicht erforderlich gewesen, wenn auf den Blutverlust durch eine neuerliche Operation schnell genug reagiert worden wäre.

Todesursache: Kurz nach dem Tod Hausers am 22. Juli 2004 hieß es vom Klinikum, der 58-Jährige sei an einer Lungenembolie gestorben. Als Barbara Hauser Wochen später erfährt, dass dies nicht der Fall war, schaltet sie eine Gutachterkommission ein.

Kunstfehler: Die Kommission erklärt im Januar 2006, dass Behandlungsfehler eines Arztes, ein Freund der Familie Hauser, zum Tod führten.

Neue Gutachten: Der Mediziner gibt zwei Gegengutachten in Auftrag, die ihn entlasten. Laut Staatsanwaltschaft kommt auch ein von ihr beauftragter Sachverständiger zu diesem Ergebnis.

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