Beuys-Drama: Der letzte Akt beginnt

Politik hat Verträge mit Familie Lauffs abgesegnet.

Krefeld. Wenn alles gut geht, dürfen Krefelds Kunstfreunde in wenigen Tagen eine gute Flasche Sekt öffnen. Dann ist der letzte Akt des drei Jahre währenden Beuys-Dramas über die Bühne gegangen - mitsamt glücklichem Ende.

Mit einem Dringlichkeitsbeschluss, der unserer Zeitung vorliegt, hat die Politik das komplexe Vertragswerk zwischen der Stadt, dem Land NRW und der Familie Lauffs abgesegnet. Für die Kunstmuseen und ihre Besucher bedeutet das: Der weltberühmte Beuys-Block bleibt als Ganzes in Krefeld erhalten und wird für mindestens 15 Jahre dauerhaft am Karlsplatz zu sehen sein.

Mit den Verträgen schenken die Lauffs der Stadt die drei Arbeiten "Barraque D’Dull Odde", "Hibernia" und "Gundfana des Westens - Dschingis Khans Flagge". Der Gesamtwert beläuft sich auf vier Millionen Euro. Die anderen zwei Werke ("Anschwebende plastische Ladung vor Isolationsgestell", "Fond IV/4") werden dem Land NRW überlassen. In der Höhe ihres Wertes von 3,5 Millionen Euro erlässt das Land der Familie Lauffs Schenkungssteuer. Noch im November sollen die Verträge in Düsseldorf unterschrieben werden.

Lange wurde um diese Lösung gerungen, zum Schluss mit harten juristischen Bandagen (die WZ berichtete). Nun scheint die Sache endlich ausgestanden. Für Krefeld bleibt der Beuys-Block als dickes Trostpflaster nach einem ganz harten Schlag. Im September 2007 hatte Helga Lauffs verkündet, dass sie ihre Sammlung nach rund 40 Jahren aus den Krefelder Kunstmuseen abzieht. Bei Auktionen hatten die Kunstwerke einen dreistelligen Millionenbetrag erbracht.

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