Bürgerverein Beim Martinszug in Inrath droht dieses Jahr Ärger

Zug des Bürgervereins steht auf der Kippe: Der will diesen nur über den Flünnertzdyk oder eine Ersatzverbindung ziehen lassen.

Bürgerverein: Beim Martinszug in Inrath droht dieses Jahr Ärger
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Krefeld. Da war er kurze Zeit sprachlos, der engagierte Vorsitzende des Bürgervereins (BV) Inrath, Rolf Hirschegger. Nach der Entlastung des Vorstandes durch die Jahreshauptversammlung übernahmen überfallartig zwei Mitstreiter die Sitzungsleitung und ehrten ihren Chef für dessen 30-jährige Vorstandsarbeit und den unermüdlichen Einsatz für den Bürgerverein und „sein“ Inrath. Es gab großen Beifall für Hirscheggers aufopferungsvolle Arbeit seit 1987.

Bürgerverein: Beim Martinszug in Inrath droht dieses Jahr Ärger
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Nach der Eröffnung der gutbesuchten Versammlung im Haus Inrath hatte Hirschegger den Geschäftsbericht vorgestellt. Fünf Themen stellte er dabei in den Mittelpunkt: den Abriss des Klosters, die Umfrage zur Firma Siempelkamp, den Wertstoffhof im Westen, St. Martin und das Gipfelkreuz auf dem Kapuzinerberg. Der geplante Abriss der Klostergebäude nahm auch bei der Aussprache den größten Raum ein. Angesprochen wurden die Haltung der Pfarre und die Frage, ob die 120-jährige Geschichte des Kapuzinerklosters nicht doch auch im Erhalt eines Teils der Bauten dokumentiert werden sollte.

Zum Wertstoffhof hat der Bürgerverein, der nach Aussagen seines Vorsitzenden kein Schmuseverein sein will, eine klare Ansage an die Verwaltung: „Prüft ein Grundstück in Hüls und eines in Fischeln, und schafft mit dem Wertstoffhof in Linn ein für Krefeld flächendeckendes Angebot mit kurzen Wegen.“ Der schwerwiegendeste Grund, der gegen einen Hof im Westen spreche, sei die schon heute „unerträgliche“ Verkehrsbelastung.

Die Firma Siempelkamp muss die Kommunikation zu Anwohnern und Stadt verbessern — so der Tenor. Der stellvertretende Vorsitzende Dieter Görlich erhofft sich von der Firma mehr Offenheit gegenüber der Nachbarschaft. Dort leide man oft unter „vermeidbaren Belästigungen“, Geschehnisse auf dem Firmengelände seien von Außen nur schwer als Gefahr oder harmlos einzuordnen. Dieter Görlich: „Wie wäre es, wenn die Firma den Sprecher der Nachbarschaft bei kleinen Problemen verständigen würde? Wir hätten bestimmt Verständnis dafür.“

Ärger scheint beim St. Martinszug in diesem Jahr programmiert. Der Bürgerverein will den seit 1923 durchgeführten Zug in diesem Jahr nur ziehen lassen, wenn dieser über den Flünnertzdyk oder eine noch auszubauende Ersatzverbindung geführt wird. Hirschegger: „Wir lassen uns nicht mit 400 bis 500 Teilnehmern, drei Pferden und zwei Musikkapellen in einen Wurmfortsatz zum Spielplatz zwingen.“

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