Bei Hilfen für Kinder geht’s voran

Ab sofort koordiniert Silke Tophoven den Aufbau der „Kommunalen Präventionskette“ gegen Armut hauptamtlich.

Bei Hilfen für Kinder geht’s voran
Foto: Stadt

Die von Oberbürgermeister Frank Meyer initiierte vorweihnachtliche Aktion „Krefelder Kindertaler“ ist der Auftakt für eine Reihe von Aktivitäten gewesen, mit denen bedürftige Kinder unterstützt und die Gesellschaft für das Thema Kinderarmut sensibilisiert werden sollen. Die Kindertaler-Aktion wurde in Ergänzung zu der im Aufbau befindlichen „Kommunalen Präventionskette“ durchgeführt.

Die Verwaltung hat nun den aktuellen Sachstand der Krefelder Präventionskette — vormals „Kein Kind zurücklassen (KeKiz)“ — vorgestellt. Seit Beginn des vergangenen Jahres nimmt Krefeld neben 40 weiteren Kommunen an der landesweiten Maßnahme teil, die darauf ausgerichtet ist, die gesamte Entwicklung eines Kindes in den Blick zu nehmen, um Familien bestmöglich und frühzeitig helfen zu können.

Die Kommunale Präventionskette stimmt Strukturen, Netzwerke und Hilfesysteme für Kinder und ihre Familien von der Schwangerschaft und Geburt bis zum Eintritt in das Berufsleben aufeinander ab, damit alle die Förderung und Unterstützung bekommen, die sie benötigen. Dabei arbeiten Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, Gesundheitsbehörde, Kitas, Schulen, Sportvereine, Ärzte, Wohlfahrtsverbände und die Polizei systematisch zusammen. „Die ersten Prozessschritte laut Zielvereinbarung des Oberbürgermeisters mit der Landeskoordinierungsstelle sind mittlerweile umgesetzt“, berichtet Markus Schön, Leiter des Fachbereichs Jugendhilfe und gleichzeitig Projektleiter.

So wird ab sofort Silke Tophoven im Fachbereich Jugendhilfe den Aufbau der Präventionskette in Krefeld hauptamtlich koordinieren, um die verschiedenen Angebote, die Kindern und Jugendlichen und ihren Eltern zur Verfügung stehen, noch enger zusammenzuführen. Unter ihrer Leitung geht es in unterschiedlichen Steuerungsgremien vor allem darum, die für Krefeld passenden Prioritäten zu setzen und dort zu beginnen, wo sich der größte Handlungsbedarf abzeichnet. Das eigens entwickelte Präventionsleitbild „Gelingendes Aufwachsen in gemeinsamer Verantwortung in Krefeld am Rhein — Junge Menschen und ihre Eltern früh im Blick!“ dient dabei der Orientierung.

„Wichtige Partner sind für uns die Eltern“, führt Schön dazu aus, „denn die Stärkung junger Menschen sowie deren Förderung zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten gelingt am besten über die Stärkung und die Beteiligung der Familien, in denen sie aufwachsen.“

Anhand von Bestandserhebungen vorhandener Netzwerke und Angebote für Kinder, Jugendliche und deren Familien sollen Lücken in der bestehenden Krefelder Präventionskette festgestellt und bedarfsgerecht geschlossen werden. Dabei arbeiten die verschiedenen Gremien auf drei festgelegte strategische Ziele hin. Diese beinhalten „Bildung von Anfang an“ und „(frühe) Förderung von gesunder Ernährung und Bewegung“ sowie „niedrigschwellige Beratungsangebote für Kinder, Jugendliche und Familien in Regeleinrichtungen“.

Im vergangenen Jahr lebten in mehr als 5000 Familien, die Sozialleistungen beziehen, Kinder unter 18 Jahren und hatten damit ein erhöhtes Armutsrisiko. Die Kommunale Präventionskette mit ihren sozialen, gesundheits- und bildungsfördernden Angeboten soll sicherstellen, dass sie die Möglichkeit haben, den Armutskreislauf zu durchbrechen. „Neben unseren fachlichen Angeboten wollen wir im Kampf gegen die Kinderarmut nun zu bürgerschaftlichem wie auch Firmen-Engagement anregen“, gibt Schön einen Ausblick auf das gerade begonnene Jahr. Hierfür ist der Einsatz eines gut vernetzten Koordinators wichtig, der zwischen Bürgern, Firmen, öffentlicher und freier Jugendhilfe vermittelt.

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