Kosten Beerdigungen werden ab Januar erneut teurer

Mit Friedhofskosten in Höhe von sechs Millionen Euro kalkuliert die Stadt im Jahr 2017. Die Gebühren werden steigen.

Der Memoriam-Garten auf dem Hauptfriedhof ist wie ein kleiner Garten angelegt. In den Randstreifen können Urnen beigesetzt werden.

Der Memoriam-Garten auf dem Hauptfriedhof ist wie ein kleiner Garten angelegt. In den Randstreifen können Urnen beigesetzt werden.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Zum 1. Januar steigen die Kosten für Beerdigungen. Es ist das sechste Mal in Folge, doch der Schritt ist laut Stadtverwaltung unvermeidbar, weil das System mit der aktuellen Gebührenkalkulation nicht kostendeckend betrieben werden kann.

Die Preiserhöhung trifft alle Bereiche: die Erd- wie die Urnenbestattung, die Nutzung der Trauerhalle und den Erwerb von Nutzungsrechten an Reihen- und Wahlgrabstätten.

Die Analyse macht wenig Hoffnung, dass der Trend gestoppt werden kann. Eine Kostenanalyse der Stadtverwaltung zeigt, dass vor allem die mangelnde Nachfrage die Beerdigungen auf einem der elf städtischen Friedhöfe immer teurer macht. Dabei habe man, betont die Stadt, bereits in den vergangenen Jahren vorsichtig kalkuliert. In diesem Jahr wird — so der Stand Ende September — trotz der Erhöhung der Gebühren im Januar, ein Defizit in Höhe von 560 000 Euro in den Büchern stehen. Selbst wenn man nicht an dem Ziel festhielte, 97 Prozent der Friedhofs- und Beerdigungskosten über Gebühreneinnahmen zu finanzieren, muss der Gebührensatz steigen.

Kalkuliert wird bei der Neuberechnung mit Kosten in Höhe von knapp sechs Millionen Euro. Dabei berücksichtigt die Stadt bei der Pflege der öffentlichen Grünflächen, dass die Krefelder Friedhöfe auch als öffentliche Grünflächen genutzt werden. Zehn Prozent der Unterhaltungskosten werden demgemäß aus dem städtischen Haushalt finanziert.

Die Kosten für Erdbestattungen (nach Schätzungen der Stadt voraussichtlich 841 im Jahr 2017) steigen für die Kunden um 7,6 Prozent auf 965 Euro, für eine Urnen-Bestattung zahlt man in Krefeld ab 1. Januar 2017 fünf Euro mehr, also 309 Euro im Grab, 371 Euro für eine Bestattung im Aschenfeld.

Die Stadtverwaltung geht von 1265 Urnenbeisetzungen im kommenden Jahr aus.

Nicht annähernd kostendeckend kann die Nutzung der Trauerhalle kalkuliert werden. Täte die Stadt das, müsste sie angesichts einer angenommenen Zahl von 1429 Trauerfeiern und 328 Aufbewahrungen der Beerdigungsgesellschaft 425 Euro in Rechnung stellen.

Zu viel, sagen die Verantwortlichen und frieren den Betrag auf dem Niveau des Jahres 2012 ein. 283 Euro sollen die Konkurrenzfähigkeit der städtischen Trauerhallen gegenüber den Privaten erhalten und verhindern, dass die Krefelder sich in Nachbarkommunen bestatten lassen.

Als eine Reaktion auf die geänderten Bedürfnisse der Menschen, die Tendenz zur Urnenbestattung und zur letzten Ruhestätte im Grünen, ist auf dem Hauptfriedhof ein Memoriam-Garten angelegt worden. Er geht auf eine Initiative von sechs Krefelder Friedhofsgärtnern zurück, die in diesem Sommer auf dem Areal an der Heideckstraße eine Art Miniaturpark angelegt haben. Auf etwa 810 Quadratmetern werden vier verschiedene Bestattungsformen angeboten: die Erdbestattung im Sarg, Urnengräber unter einem Baum, Bestattungen im Urnenkreis- oder Urnenband sowie Urnenpartnergrabstätten.

Mit-Initiator Stefan Peeters ist mit der Resonanz zufrieden. Drei Menschen sind bisher im Memoriam-Garten beerdigt worden, ein Verstorbener im Urnenband, einer in einer Partnergrabstätte und ein Mensch unterm Baum. Ein Interessent habe ursprünglich die Grabeskirche ausgewählt, sich dann aber für den Memoriam-Garten und eine Partnergrabstätte gewählt, in der Sarg und Urne nebeneinander bestattet werden können. memoriam-garten-krefeld.de krefeld.de/de/gruenflaechen/gebuehrensatzung/

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