Bankenfusion: Das grüne Band ist jetzt gelb

Das Geldinstitut hat die Filialen der Dresdner Bank integriert. Zweigstellen in Uerdingen werden 2014 zusammengelegt.

Krefeld. Kunden, die am Donnerstag in Krefeld die Filialen von Commerzbank und der früheren Dresdner Bank besucht haben, sind im einheitlich neuen Design in sonnigem Gelb empfangen worden.

Im Innenraum der Krefeld-Zentrale am Ostwall dominierte die Sommerfarbe, und an der Außenfassade leuchtet das neue Logo mit dem Schriftzug und dem jetzt dreidimensionalen Zeichen in Form eines dreieckig geflochtenen Bandes.

Verschwunden ist damit auch das "grüne Band der Sympathie" - der langjährige Werbeslogan der Dresdner Bank. Der neue: "Gemeinsam mehr erreichen."

"Aus Grün wird Gelb", sagt Sascha Luig, Filialleiter der Commerzbank in Krefeld, bei der Vorstellung des neuen Marktauftritts.

Doch ganz so einfach war der größte Integrationsprozess in der deutschen Bankengeschichte wohl nicht, sonst hätte er nicht 22 Monate gedauert. Schließlich mussten bundesweit elf Millionen Kunden zusammengeführt und die Konditionen beider Banken angeglichen werden.

Bis Ende August soll die Umrüstung auf die neue Wort-Bild-Marke in allen 1200 deutschen Filialen umgesetzt sein. Synergie-Effekt: Die Bank ist zwar noch in allen bisherigen Ständen zu Hause, aber mit 400 Filialen weniger als zuvor.

In Krefeld ist die Integration bereits vollzogen: neben dem Ostwall auch in den Filialen Rheinstraße und Bismarckplatz sowie in den Uerdinger Geschäftsstellen Niederstraße und Marktplatz.

Die beiden letzten, nah beieinander liegenden Filialen sollen 2014 zusammengefasst werden, voraussichtlich am Marktplatz. "Bis auf den vormaligen Leiter der Filiale am Ostwall sind alle Mitarbeiter übernommen worden", bestätigt Klaus Tenbült.

Der Regionalfilialleiter Privat- und Geschäftskunden nennt für die regionalen Standorte (mit Kempen, Nettetal und Kaldenkirchen) 110 Mitarbeiter, davon rund 95 in den Krefelder Geschäftsstellen.

Für die Kunden ändere sich so gut wie nichts, allerdings sei der Service erweitert worden. So können an den Geldautomaten Einzahlungen, Auszahlungen und Überweisungen getätigt sowie Kontoauszüge ausgedruckt werden. "Die viel zitierte Kreditklemme gibt es bei uns nicht", bekräftigt Jörg Schreuers.

Der Regionalfilialleiter Mittelstandsbank nennt eine aktuelle Kreditlinie von 130 Milliarden Euro und ein Sonderkreditprogramm von fünf Milliarden Euro für den Mittelstand, davon 220 Millionen für die Region.

Damit nicht zu viele kleinere Betriebe mit schlechter Rating-Einstufung zu kurz kommen, habe die Bank zusätzlich eine Zukunftsfähigkeitsanalyse eingeführt, die Markt- und Auftragssituation stärker berücksichtige, etwa wenn ein Aufschwung zu erwarten sei, macht Schreuers Mut.

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