Bahn-Krach: Nicht alle wollen neue Fenster

Lärmschutz Eigenbeteiligung liegt bei 25Prozent.

Nur jeder vierte angeschriebene Krefelder Wohnungseigentümer hat bisher die Fördermittel des Bundes für passiven Schutz gegen den Lärm von der Bahn in Anspruch genommen und schallisolierte Fenster oder zusätzliche Rollläden einbauen lassen. Das geht aus einer Zwischenbilanz hervor, die die Pressestelle der Deutschen Bahn in Düsseldorf der WZ zur Verfügung gestellt hat.

In drei Abschnitten sind die Fördermaßnahmen inzwischen abgeschlossen: in Stadtmitte, in Oppum und in Uerdingen. Dort waren nach Feststellungen des Darmstädter Ingenieurbüros Krebs und Kiefer insgesamt 784 Wohnungen als förderungsberechtigt anerkannt und deren Eigentümer angeschrieben worden - doch nur für 200 Wohnungen wurden tatsächlich Anträge gestellt.

"Offenbar ist nur ein Teil der Eigentümer an der Umsetzung des Lärmschutzes interessiert", stellt Bahnsprecher Gerhard Felser fest. Nicht ausschließen kann er, dass in einigen Objekten zuvor schon neue Fenster eingebaut wurden. Zum anderen könnte die Eigenbeteiligung von 25 Prozent abschreckend gewirkt haben.

Ein ähnliches Desinteresse zeichnet sich in Linn, Lohbruch und Lindental ab: 66 Wohnungen könnten in diesen drei Abschnitten mit Bundeshilfe besser gegen Bahnlärm geschützt werden - doch bislang sieht es so aus, dass nur 21 Eigentümer am Programm teilnehmen werden. Etwas besser ist die Bereitschaft der Hauseigentümer in Forstwald und Benrad: Dort stünden Fördermittel für 42 bzw. 37 Objekte zur Verfügung. Beteiligen werden sich nach gegenwärtigem Stand 25 bzw. 20 Eigentümer.

Die Förderung basiert auf einer inzwischen sieben Jahre alten bundesweiten Studie, die zum Ergebnis kam, dass in bestimmten Gebieten die Grenzwerte für Lärm vor allem nachts und durch Güterzüge überschritten werden. Nicht berücksichtigt sind darin die durch den Eisernen Rhein zu befürchtenden Zusatzbelastungen. al

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