Arbeiter lassen Pistole und Beute aus Goldschmiedewerkstatt liegen

Nach Einbruch am Ostwall: Schmuckdosen und Waffe werden Polizei zunächst nicht gemeldet.

Goldschmied Rainer Bartelsheim schaut durch das Loch, das Einbrecher in die Mauer zu seiner Werkstatt gerissen haben.

Goldschmied Rainer Bartelsheim schaut durch das Loch, das Einbrecher in die Mauer zu seiner Werkstatt gerissen haben.

Foto: samla.de

Krefeld. Nach dem dreisten Einbruch in die Goldschmiedewerkstatt von Rainer Bartelsheim am Ostwall (die WZ berichtete) ist auf dem benachbarten Baustellengelände ein Teil der Beute gefunden worden — doch darüber wurde die Polizei zunächst von niemandem informiert. Wie die WZ erfuhr, machte erst ein Kamerateam die Ermittler auf den Fund aufmerksam, den Arbeiter zunächst zur Seite gelegt hatten.

Wie berichtet, waren in der Nacht zu Dienstag Täter über einen Zaun der Baustelle geklettert, wo unlängst ein Wohn- und Geschäftshaus fiel und die frühere Werkkunstschule abgerissen wird. Dann schlugen sie ein Loch in die Wand zu Bartelsheims Atlier. Es ist so klein, dass vermutlich nur ein Kind hindurchpasste. Am Freitag nun fanden Arbeiter auf der Baustelle im stehenden Regenwasser auf einem Vordach eine Tüte, in der sich offensichtlich Teile der Beute befanden: Zwei Schmuckdosen und eine Gaspistole, die ebenfalls aus den Geschäftsräumen entwendet worden war. Sie ragte aus der Pfütze hervor. Doch statt sofort die Polizei zu rufen, wurde der Fund erst einmal zur Seite gelegt — und fiel dann einem Fernsehteam auf, das über den Kriminalfall berichten wollte und dazu auf der Baustelle unterwegs war. Das bestätigte Polizeisprecher Acor Kniely auf WZ-Anfrage.

Durch dieses Loch zwängten sich Einbrecher
17 Bilder

Durch dieses Loch zwängten sich Einbrecher

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Er gab kurze Zeit später vor der Kamera ein Interview und wurde im Anschluss von dem Team auf den Fund aufmerksam gemacht. Es zeigte dem Polizeisprecher seine Aufnahmen. Daraufhin hakte Kniely bei den zuständigen Ermittlern nach, die von dem Fund auch noch keinerlei Kenntnis hatten. „Ein Kollege ist sofort hingefahren und hat die Gegenstände dann sichergestellt.“ Zwar habe man davon ausgehen können, dass es sich um Beute aus dem Einbruch in die benachbarte Werkstatt handelte. Dieser Verdacht habe sich auch erhärtet, sei aber noch nicht endgültig bestätigt.


Erst Stunden später war ein Anruf bei der Polizei eingegangen, in dem über den Fund auf der Baustelle informiert wurde. Da lag die zurückgelassene Beute aber längst bei der Polizei. Ob die Täter sie auf der Flucht verloren oder weggeworfen haben, kann zurzeit nur gemutmaßt werden.

Die Polizei bittet in dem Fall jedenfalls weiterhin um Hinweise unter Telefon 02151/634-0.

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