Anton Sattler, ein vergessener Maler

Der Künstler war Inrather und malte die Bauernhöfe des Stadtteils. Sein Todestag jährt sich in diesem Jahr zum 55. Mal.

Anton Sattler, ein vergessener Maler
Foto: Bürgerverein Inrath

Inrath. Am 29. März 1979 beschloss der Stadtrat, eine kleine etwa 300 Meter lange Straße am Krüllsdyk Sattlerdyk zu nennen. Eine Erinnerung an den Maler Anton Sattler, der 16 Jahre nach seinem Tod dadurch geehrt wurde. Der Inrather, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 55. Mal jährt, war Maler und trug den Titel „heimlicher Bürgermeister vom Inrath“.

Das Kaiser-Wilhelm-Museum verfügt über ein Bild Sattlers mit dem Titel „Die Inrather Straße im Festschmuck“, es befindet sich im Magazin, ist also für Besucher nicht zu sehen. Im Linner Landschaftsmuseum jedoch kann man in der vierten Etage des Museumsbunkers drei seiner Werke bewundern. Die Titel der Kohle-, Kreide- und Buntstiftzeichnungen: „Inrather Straße im Schnee“, „Kempkeshof“ und „Gehöfte vor dem Busch“. Weitere elf Gemälde sind im Magazin vorhanden.

Der kürzlich verstorbene Inrath-Kenner Georg Rixen hat alle Dokumente zum Leben und Werk von Anton Sattler gesammelt. Auch Rudi Knuppertz, der sich seit 30 Jahren um die Inrather Geschichte bemüht, hat das Leben Sattlers erforscht.

So ist der Künstler 1883 in Kruft geboren, kam aber schon im nächsten Jahr nach Krefeld. Er machte Bekanntschaft mit der Seidenindustrie, besuchte die Kunstgewerbeschule und war als Dekorations- und Kirchenmaler tätig. Die Maler-Innung hat ihm, der nie eine Lehre machte, den Meistertitel verliehen und ihn später zum Ehrenmitglied gemacht.

Sattler, der fest in seinem Inrath verankert war und zahlreichen Vereinen angehörte, hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die alten Bauernhöfe im Bild festzuhalten. Animiert hatte ihn dazu der Linner Museumschef Albert Steeger. Im damaligen Haus Inrath, der Gaststätte an der Inrather Straße/Ecke Schroersdyk, existierte lange eine Anton-Sattler-Stube.

Sein Andenken hält der Ausstellungskatalog zur Ausstellung der Niederrheinischen Künstlergilde wach. Auch die Inrather Vereine wie Laienspielgruppen und der Schützenverein erinnern sich an den Heimatliebenden, der selbst auf dem früheren Horsthof an der Inrather Straße wohnte und im Juli 1963 in Krefeld starb.

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