Amtsgericht: Streit mit dem Mieter endet blutig

Wegen ausbleibender Mietzahlungen soll ein 31-Jähriger sein Opfer schwer verletzt haben. Das Urteil folgt am Montag.

Krefeld. Schädelhirntrauma, Nasenbeinfraktur, Kieferbruch, Platzwunden und zahlreiche Prellungen am ganzen Körper soll der 31-jährige Ahmed K. (Namen von der Redaktion geändert) im April seinem Mieter Karl B. zugefügt haben. Seit Freitag muss sich K. dafür vor dem Schöffengericht verantworten.

Karl B. hatte sich im März auf eine Internetanzeige des Angeklagten beworben. Eine Wohnung an der Inrather Straße hatte der mittlerweile in München lebende Ahmed K. zu vermieten. Beide seien sich schnell einig geworden, auch ohne Mietvertrag durfte Karl B. einziehen.

Als dann jedoch die Mietzahlungen gleich im ersten Monat auf sich warten ließen, bekam Karl B. einen Telefonanruf: "Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn verprügeln werde, wenn er nicht auszieht", gestand der Angeklagte. Das Opfer ist nicht ausgezogen, Ahmed K. platzte der Kragen. Mit einem Ersatzschlüssel verschaffte er sich Zutritt zu der Wohnung und schlug auf das Opfer ein.

Ahmed K. räumte vor Gericht die Tat ein. Er gestand, sein Opfer mehrmals mit den Fäusten niedergeschlagen zu haben. "Ich weiß das war ein Fehler", sagte er. Kurz nach der Tat hat er sich der Polizei gestellt. Was er jedoch nicht gesteht, ist, bei dem Überfall einen Schlagstock benutzt zu haben. Auch Pfefferspray soll er dabei gehabt haben. Mit diesem habe er den Hund von Karl B. außer Gefecht gesetzt, sagte das Opfer unter Tränen aus.

Ein Sachverständiger musste sich vorab mit den auf vielen Fotos dokumentierten Wunden des Opfers befassen. "Einige Verletzungen sind eindeutig mit einem stockartigen Gegenstand zugefügt worden", so der Rechtmediziner.

Trotz der augenscheinlich eindeutigen Sachlage zog sich der Prozess über mehrere Stunden hin, musste dann sogar vertagt werden. Fraglich ist nämlich noch, welche Rolle die drei Freunde des Angeklagten spielen, die mit Ahmed K. zu seiner Wohnung gefahren sind. Alle drei wollen jedoch nicht gewusst haben, was der Angeklagte vorhatte. "Er hat gesagt, er will nur seinen Briefkasten leeren", sagten sie. Alle drei haben vor der Wohnung auf Ahmed K. gewartet. Einen Schlagstock wollen auch sie nicht gesehen haben.

Ein Urteil in dieser Sache soll es am Montag geben.

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