Zeitumstellung Am Sonntag gibt’s eine Stunde geschenkt

Abschaffen oder beibehalten? Die Zeitumstellung ist umstritten. Die WZ-Redaktion weiß, was sie mit der gewonnenen Zeit anfängt.

Zeitumstellung: Am Sonntag gibt’s eine Stunde geschenkt
Foto: dpa

Krefeld. Ab Sonntag wird’s wieder früher dunkel, ja, das stimmt zweifellos. Aber das ist ganz und gar kein Grund, trübe Stimmung zu schieben. Zur herbstlichen Dämmerung gehören nämlich auch bunte Lichter und diese besondere Atmosphäre, die uns von St. Martin über Nikolaus bis zum Weihnachtsfest trägt. Und das Beste an der Zeitumstellung: Wir bekommen in der Nacht von Samstag auf Sonntag etwas geschenkt, das wir mit Geld nicht bezahlen können: Zeit. Eine ganze Stunde, die am Sonntag luxuriöserweise irgendwie übrig ist. Wir von der WZ haben uns Gedanken darüber gemacht, was wir mit diesem Geschenk anstellen werden. Und Sie? Schreiben Sie es uns gern an [email protected]

Eine geschenkte Stunde ist an Tagen, die eh immer gefühlt in der dunklen Jahreszeit viel zu kurz sind, willkommen. Als Redakteurin, die in den Abend hinein arbeitet, ist der frühere Sonnenaufgang am Morgen kein Lockmittel für die erneute Zeitumstellung. In diesem Jahr werde ich aber die zusätzliche Stunde bei einem Kurzurlaub am Meer genießen, eine Stunde mehr Meer sozusagen. Da ist es egal, wenn am Sonntag schon um 16.30 Uhr die Dämmerung einsetzt.

Yvonne Brandt

Bei der Umstellung in diese Richtung kann ja eigentlich wenig schief gehen. Bei der Umstellung auf Sommerzeit hätte ich schon mal beinah großes Pech gehabt: Nach einer Ausgeh-Nacht fuhr die letzte Bahn für den Abend nämlich um Neu-3.30 Uhr — also für umstellungsfaule Nachteulen eine Stunde zu früh. Bei der Umstellung auf Winterzeit, kann man aber zum Glück entspannt sein. Da bleibt mir — je nach Laune — eine Stunde mehr zum Ausgehen. Und ganz wichtig: Am nächsten Morgen eine Stunde länger in den Federn.

Carolin Scholz

Ich freu mich. Auch, weil so rum nichts passieren kann. Ich erinnere mich an einen Sonntag im Frühjahr anno ..., als ich noch fit und jung war. Und zum Meisterschaftsspiel meiner Fußball-Mannschaft aufschlug, als sich alle schon warmliefen. Der Trainer war sauer, erklärte mir für meinen Geschmack etwas zu laut die Uhr und ließ mich draußen. Damals wurde mir in der Nacht eine Stunde geklaut. Und nu? Zeit ist ein Geschenk. Eine ganze Stunde. Ich werd den Rest meiner Trauben ernten. Eine Art Altherren-Sport, bei dem niemand auf mich wartet.

Michael Passon

Ja, was mache ich mit der einen Stunde? Nichts. Ich verschlafe sie einfach. Darüber, wie es mir dann in den nächsten Tagen geht, möchte ich jetzt noch nicht nachdenken. Ich bin kein Freund davon. Es erinnert mich viel zu sehr daran, dass die Tage wieder kürzer werden und die Laune einiger Artgenossen im November an so manchen tristen Tagen wieder in den Keller geht. Deshalb verschlafe ich die Zeitumstellung - ganz einfach.

Ute Kuhnen

Hart ist es im Frühjahr, wenn in der Nacht eine Stunde verschwindet. Wenn der Sonntag kürzer, eine Stunde früher schon wieder Montag ist. Anders beim Rückdreh im Herbst, wenn man spät schlafen geht und sich am Sonntag über die geschenkte Stunde freuen kann. Wenn es nur nicht so früh dunkel werden würde . . .

Beatrix Van Vlodrop

Ich bin kein großer Fan von der Zeitumstellung. Ich habe sie mir schon als Kind schön geredet, auch, um mir zu merken, in welche Richtung die Zeiger gestellt werden müssen. So werde ich das dann auch in diesem Jahr machen müssen. Wenn die Sommerzeit endet, rede ich mir ein, dass ich ja dann wenigstens eine Stunde länger schlafen kann. Endet die Winterzeit und mir wird eine Stunde Schlaf genommen, versuche ich mich damit zu beruhigen, dass es ja dann zumindest warm wird. Also, werde ich am Sonntag mit einer Stunde mehr Schlaf in die Redaktion kommen. Von mir aus, können wir uns den Spaß aber trotzdem schenken.

Jennifer Fortmann

Für mich ist das Jacke wie Hose. Das, bei aller Fühligkeit der Kollegen und Freunden, muss an meinen Job liegen. Ich arbeite jeden Sonntag, so ist das in der Sportredaktion. Da kommt es im Übrigen nicht auf Stunden, eher auf Minuten an, wenn abends noch mal eben die Pinguine ins Blatt müssen. Die spielen übrigens erst um 19 Uhr und sind kaum vor 21.15 Uhr fertig. Mein Plädoyer ginge eher statt des Gewinns in der Nacht, um eine Stunde am Tag. So gegen 16 Uhr, zurück auf 15 Uhr. So simulieren wir es am Sonntag einfach. Und dazu gibt’s dann, wegen der Vorliebe einer Kollegin, ne Extraportion Riemchenkuchen spendiert — den mit Aprikose. Lecker — diese Winterzeit versüßen.

Stephan Esser

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