Alternative für Krefeld

Eine politische Aussage muss nicht falsch sein, nur weil sie von der AfD kommt. Es gibt einen Bedarf an rechtskonservativen Stimmen in Deutschland. Demokratie hält das aus und Meinungspluralität ist wertvoll.

Das Problem: Die AfD ist nicht rechtskonservativ, sondern rechtspopulistisch, und rutscht mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks regelmäßig in verfassungsfeindlichen Rechtsextremismus ab. Wie am Mittwoch beim Neujahrsempfang. Da mag sich die AfD Krefeld noch so redlich mühen, lokal Fuß zu fassen. Sie startet ohne Glaubwürdigkeit.

Es reicht halt nicht, sich vom Türken-Boykott-Ausraster eines Kay Gottschalk zu distanzieren, nur weil er vor der eigenen Haustüre inszeniert wurde. Wo ist die Krefelder Distanzierung, wenn Gauland den Rassisten oder Höcke den Nazi gibt? Eben. Es gibt ein Leben außerhalb der Jubelhalle in Oppum. Und da wird Arbeit gewürdigt, kein Populismus. Warten wir ab, wie und ob sich die Krefelder AfD entwickelt.

Zurück zu Gottschalk: Sein widerlicher Judenvergleich, seine abartige Türken-Hetze und seine weinerliche Video-Entschuldigung sind exakt das Rezept, mit dem die AfD ihr Süppchen kocht. Attacke, Rückzug, Opferrolle — noch funktioniert es. Und wenn irgendwann die Protestwähler erkannt haben, dass es in der AfD-Küche die immerselbe schale Mahlzeit gibt, werden die verbleiben, die Türkenläden boykottieren. Darauf zielen Gottschalk und Co.. Auch Meuthen garniert berechtigte Kritik an dem umstrittenen Netzdurchdringungsgesetz oder die Schwächen bei der Registrierung von Flüchtlingen mit Vergleichen zum Dritten Reich und Angriffen auf Transsexuelle.

In Krefeld formiert sich die WerteUnion, um das konservative Spektrum wieder zu profilieren und zu stärken. Der konservative Wähler hat eine Alternative. Für Krefeld.

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