Alarm: Erster Verdachtsfall auf Schweinegrippe

Gesundheitsamt ließ Notfall-Plan anlaufen – nach Tests gab es aber Entwarnung.

Krefeld. In Krefeld hat es einen ersten Verdachtsfall auf eine Schweinegrippe-Infektion gegeben. Wie Dr. Gerhard Orth vom Gesundheitsamt auf WZ-Anfrage erklärte, hatte eine aus den USA eingereiste Frau Kontakt zu zwei erkrankten Mitreisenden im Flugzeug und wies schließlich selbst Krankheitssymptome auf. Zwei Tests ergaben aber, dass sich die Frau nicht mit dem Virus der neuen Grippe infiziert hat.

In der Nacht zu Mittwoch war die Meldung aus Düsseldorf bei der Krefelder Feuerwehr eingegangen, dass zwei Insassen eines USA-Flugs an Schweinegrippe erkrankt waren und fünf Krefelder während des Flugs Kontakt zu diesen Personen hatten.

Gerhard Orth rief daraufhin bei den Betroffenen an und informierte sie, dass sie sich möglicherweise mit der neuen Influenza infiziert haben. "Alle haben sehr verständnisvoll reagiert", so Orth, der die fünf aufforderte, sich bei bestimmten Krankheitssymptomen sofort zu melden.

Das tat eine der Reisenden, die über Gliederschmerzen und Fieber klagte. Orth und ein Rettungsassistent der Feuerwehr statteten ihr in Schutzkleidung einen Besuch ab und gaben - da sie selbst in ihrer Ausrüstung nicht schreiben konnten - Untersuchungsergebnisse per Funk an einen Notarzt weiter, der den Einsatz vor dem Haus dokumentierte.

Die Patientin wurde mit einem Rettungswagen ins Klinikum gebracht, wo bereits ein speziell geschützter Bereich eingerichtet worden war. "Bei einem Schnelltest konnte keine Influenza-Infektion nachgewiesen werden", sagt Orth.

Da die Frau aber typische Krankheitssymptome aufwies, wurde ein zweiter, sehr zuverlässiger Test durchgeführt, dessen Ergebnis nach wenigen Stunden am Donnerstagabend vorlag: Auch hier konnte keine Infektion mit einem Influenza-Virus festgestellt werden. Daraufhin konnte die Frau entlassen werden.

Nach Angaben Orths waren alle fünf Krefelder, die im Flugzeug mit den infizierten Reisenden gesessen hatten, um möglichst wenige Aktivitäten in der Inkubationszeit gebeten worden. Mit einem vorsorglichen Zeitpuffer sind dies sieben Tage. "So lange werden die Personen vom Krefelder Gesundheitsamt betreut", so Orth. Er kümmerte sich auch um Kontaktpersonen der Krefelderin, als noch nicht feststand, ob sie nun infiziert war.

Nach Angaben des Mediziners ist das Vorgehen in einem speziellen Notfallplan festgelegt. In ihm ist das Vorgehen bei einzelnen Verdachts- oder bestätigten Infektionsfällen geregelt.

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