Aktionsplan soll Wirtschaft stärken

Stadt und IHK wollen den Standort Krefeld durch Digitalisierung und mit Fachkräften fördern. Im Juli geht es los.

Der Wirtschaftsstandort Krefeld soll stärker werden. Die Macher der Industrie- und Handelskammer (IHK) und der Stadt haben daher gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft am Mittwoch den „Aktionsplan Wirtschaft in Krefeld“ ins Leben gerufen. Die IHK nimmt dafür 130 000 Euro in die Hand.

„Wir wollen als Ergebnis keine Hochglanz-Broschüren vorlegen, die anschließend in der Schublade verschwinden, sondern konkrete Projekte umsetzen, die Krefeld nach vorne bringen“, sagte Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. „Bei nahezu allen Themen wird die Digitalisierung eine große Rolle spielen. Der Aktionsplan soll auch dazu beitragen, Krefeld auf den digitalen Wandel vorzubereiten.“ Alles geschehe aus Liebe „zu unserer Heimatstadt“.

Die Wirtschaft habe für Krefeld eine außerordentliche Bedeutung, erklärt Oberbürgermeister Frank Meyer. Für die Lebensqualität in der Stadt sei es entscheidend, dass sie funktioniere. „Wir werden alle unser Bestes geben, um die Rahmenbedingungen zu schaffen. Alle haben Lust darauf.“

Im Vorfeld hatten die Experten eine Stärken-Schwächen-Analyse des Standorts erstellt und Interviews mit Unternehmern, Politikern und Vertretern von Institutionen wie der IHK, der Initiative Zukunft durch Industrie oder den Gewerkschaften geführt. Auf Basis dieser Ist-Analyse wurden in einem Workshop gemeinsam mit Akteuren der Krefelder Wirtschaft und Repräsentanten von Verbänden und Institutionen Ziele des Aktionsplans definiert und Handlungsfelder identifiziert.

Auf folgende Themen einigten sich die Workshop-Teilnehmer: Innovation, Digitalisierung und Gründung, Bildung, Fachkräfte und Arbeitsmarkt, Infrastruktur, Mobilität und Flächen sowie Lebensqualität und Urbanität. Parallelen zu den Themenfeldern des City-Gutachtens von Junker und Kruse sind auffällig. „Deren Untersuchungen beziehen sich vor allem auf den Einzelhandel. Falls es Überschneidungen gibt, werden wir darüber sprechen“, sagte Oberbürgermeister Meyer.

Jedes Thema und jede Arbeitsgruppe haben einen prominenten Kopf: Rainer Führes von Canon Deutschland, Oliver-Carlos Göhler vom XCMG European Research Center, Detlev G. Moritz von GEMO G. Moritz und Christoph Borgmann von Borgmann Sport. Für den 9. Juli ist eine Auftaktveranstaltung für den Aktionsplan vorgesehen. Ergebnisse der Arbeitsgruppen sollen im Winter 2019 vorliegen und in einem „Krefelder Zukunftskongress“ vorgestellt werden. Projekte, die bereits vor dem Winter 2019 umsetzungsreif sind, werden schon früher angegangen.

IHK-Präsident Elmar te Neues erklärt: „Wenn es der Wirtschaft gut geht, geht es den Menschen gut.“ Blicke man aber auf die vergangenen rund 25 Jahre zurück, zeige sich, dass der Wirtschaftsstandort Krefeld in einigen Punkten an Boden verloren habe — etwa bei der Bruttowertschöpfung und auf dem Arbeitsmarkt. „Neue Projekte und Ideen entstehen, wenn viele verschiedene Spieler und Gruppen miteinander reden und neue Schnittstellen entstehen“, sagte Eckart Preen, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, und hofft auf mehr Fachkräfte in Krefeld.

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