Abschied mit einer Träne im Auge

Der letzte Mundartabend ging nach 20 Jahren in Fischeln über die Bühne.

Abschied mit einer Träne im Auge
Foto: Dirk Jochmann

Fischeln. In Fischeln ging jetzt eine Ära zu Ende. Am Schluss des letzten Mundartabends sang der ganze Saal: „Der Müller, der Müller, das ist ein echter Knüller“, unter Lachen und auch mit einem Tränchen in den Augen. Wiederum waren über 900 Mundartliebhaber bei Gietz in Fischeln versammelt. Sie erlebten den 45. bis 47. Abend in Folge unter dem Motto „Och wir kalle Platt“, den der Bürgerverein Fischeln ausrichtete.

Die fast trotzige Aussage stand schon im Dezember 1998, vor 20 Jahren also, über dem Programm. Mit dabei waren jetzt wieder der „Erfinder“ Wolfgang Müller und Christel Holzapfel, die beide von Anfang an dabei sind. Kurz darauf war auch Rosi Zober dazugekommen. Und seit einigen Jahren wirken zwei „Föschelsche Uuthölp“ mit: Günther Paas aus Verberg und Heinz Webers vom Dießem.

War am allerersten Abend der Saal nur halb voll, steigerte sich der Besuch so, dass ab 2003 zwei und seit 2009 jeweils drei Mundartabende angeboten wurden. Wolfgang Müller schätzt, dass man insgesamt 13 000 Besucher hatte. Eine bunte Mischung von traditionellen „Stöckskes“ und selbst geschriebenen Sketchen, gemischt mit fetziger Musik, war das Erfolgsrezept. Seit 2001 ist die Band Schäng Blasius Flönz Rakete, die anfangs noch Einstürzende Heuschober hieß, mit dabei. Den heutigen Akteuren war es wichtig, noch einmal alle ehemaligen Mitwirkenden zu nennen: Anneliese Hürlimann, Gerhard Höh, Heinz Josef Hütténes, Anneliese Weiß, Amelie Wellmann und Bernd Weiergräber. Am Sonntagabend waren Reiner Schütt, der Bürgervereins-Vorsitzende, und mehrere Vorstandskollegen erschienen, um Dank auszusprechen.

Vor und nach der Pause gab es 22 Darbietungen, viele davon aus der Feder von Wolfgang Müller. Das Publikum bedankte sich nach den Schlussliedern mit stehenden Ovationen und kann es immer noch nicht glauben, dass nun Schluss ist. Müller betonte: „Wir sind alle älter geworden und wollen nicht, dass man uns von der Bühne tragen muss.“

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