„König-Palast zu schließen ist keine Alternative“

Der Wirtschaftsplan für die GmbH rechnet in 2010 mit einem Fehlbetrag von 2,9 Millionen.

Krefeld. Die Seidenweberhaus GmbH, zu der auch der König-Palast gehört, wird die Stadt auch künftig mit hohen Zuschüssen stützen müssen. Diese wenig überraschende Erkenntnis hat Geschäftsführer Paul Keusch am Mittwoch mit dem Wirtschaftsplan für 2010 im Finanzausschuss vorgebracht.

Gerade erst hatte der Rat einen Nachschuss von 556.300 Euro bewilligt. Damit war der Zuschussbedarf für 2009 auf gut 2,8 Millionen Euro gestiegen. Für 2010 rechnet Keusch mit einem Bedarf von gut 2,9 Millionen Euro.

Dass sich das Verhältnis in puncto Einnahmen und Ausgaben beim König-Palast verbessern lässt, davon ist Keusch überzeugt. "Wir wollen die Veranstaltungsfrequenz erhöhen. Das ist nicht leicht, aber es geht", sagte er. Seine Strategie dabei: Eine Agentur solle sich um neue Kunden für den Businessbereich kümmern, denn unlängst habe es drei Logenkündigungen gegeben, auf Messen und Veranstaltertreffen solle Marketing betrieben werden, teure Eigenveranstaltungen wie mit José Carreras solle es nicht mehr geben. "Das Risiko ist zu hoch."

Setzen will er dagegen auf Vermietungen, auch wenn diese nur recht geringe Erträge brächten, wie er einräumt. Allerdings plant er, falls Deutschland ins Fußball-WM-Finale kommt, Public-Viewing im Palast. Mit solcherlei Bemühungen will er den Zuschussbedarf gesamt - bei gleichbleibenden Voraussetzungen - bis 2013 auf etwa 2,6 Millionen Euro drücken.

Beim Seidenweberhaus dagegen sähe die Lage anders aus: "Auch bei gleichbleibenden Bedingungen wird es einen erhöhten Finanzbedarf geben", berichtete er. Hier gebe es weniger Veranstaltungen und damit Einnahmen durch den erhöhten Brandschutzbedarf, außerdem stiegen bei dem alten Gebäude die Energiekosten, es gebe Mietausfälle über 100.000 Euro allein was die Geschäftsräume angeht.

Die Stilllegung des König-Palastes, wie sie von verschiedenen Seiten immer wieder gefordert wurde, ist für Paul Keusch jedenfalls keine Alternative. Schließlich blieben die jährlichen Pachtzahlungen bestehen, die allein etwa zwei Millionen Euro pro Jahr ausmachen, ebenso die Verpflichtungen aus Vermarktungs- und Leasingverträgen und die Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern würden auch in die Hunderttausende gehen.

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