7000 Krefelder Patente gibt es

Die Vernissage im Produkthaus am Albrechtplatz war gut besucht. Bis zum 21. Mai zeigt die Stadt, worauf die Bürger stolz sein können.

7000 Krefelder Patente gibt es
Foto: abi

Krefeld. Großer Andrang am Albrechtplatz: Im Rahmen des Krefelder Perspektivwechsels wird ein besonderer Blick auf Innovationen aus der Seidenstadt geworfen. Mit „Made in Krefeld“ ist die Stadt bis zum 21. Mai in einer Privatwohnung zu Gast und zeigt Ideen und Erfindungen aus Krefeld. Ein umfangreiches Programm wurde dazu aufgelegt. Diese Visite im sogenannten „Krefelder Produkthaus“ hat der Hausbesitzer möglich gemacht. „Schreiben Sie mal über die anderen“, sagt er lässig und will seinen Namen nicht verraten. Im Raum zur Straße — dem Wohnzimmer — sind große Bildschirme installiert. Dort laufen Kurzfilme, jeder ist 65 Sekunden lang.

Das bezieht sich auch auf den Titel der Ausstellung „Krefeld 65.0“. Damit verweisen die Initiatoren auf das Stadtjubiläum, denn 2023 kann die Stadt auf 650 Jahre zurückblicken. In den Filmen werden Menschen aus der Stadt gezeigt. Alle Kulturinstitute wie die Museen, Stadtarchiv, Volkshochschule, Kulturbüro oder Mediothek stellen ihre Einrichtung in einem Clip vor. Ein Mitarbeiter oder ein Benutzer erklären darin, was sie an dem Haus schätzen. Für den Besucher im Produkthaus stehen Kopfhörer zur Verfügung, damit kann er dann die entsprechenden Sätze zum Film hören.

Was es aus der Stadt für Produkte und Firmen gibt, wird genauso abgespielt: Menschen, die für bestimmte Unternehmen stehen, berichten darüber. Die Installation blättert ein spannendes und interessantes Panorama auf. Zum Eröffnungstag waren genau 53 Filme fertig. „Sie kommen in Kürze auf unsere Internetseite“, sagt Marketingchef Uli Cloos, der sehr angetan von den vielen Besuchern ist. 90 Personen sind zugelassen — „Diese Zahl haben wir fast erreicht.“ Schon am Nachmittag waren einige Neugierige in das Stadthaus am Albrechtplatz gekommen.

Es handelt es sich um ein Gebäude in typischer Bauweise: ein Krefelder Haus. Über wunderschönes altes Parkett gelangt man vom Medienraum in den hinteren Bereich mit Wintergarten. Hier sind lange Listen an die Wände mit farbigen Tapeten gehängt. Mehr als 7000 Patente wurden im Laufe der Jahre an Krefelder Erfinder oder Firmen vergeben.

Darauf verweist auch Bürgermeisterin Karin Meincke in ihrer launigen Ansprache, in die sie immer wieder Marketingchef Uli Cloos einbezieht: „Wir nehmen damit einen Perspektivwechsel vor“, sagt sie. Ihr ist wichtig: „Was haben wir alles geschafft, worauf wir stolz sein können?“ Die Feuchtigkeitsabsorber in Babywindeln kennt ja der eine oder andere. Aber wer weiss, dass Keramikbesteck für Kernspintomographen in Krefeld entwickelt wurde? Und auch Makrolon — der Stoff, aus dem CDs gemacht sind — wurde hier erfunden. Auf den Tischen sind hiesiges Bier und hiesiger Traubenzucker zum Probieren ausgelegt, auf Fotos sind Rohstoffe und Produkte zu sehen. Für ihr heiteres Ping-Pong mit Wörtern erhalten Karin Meincke und Uli Cloos amüsierten Beifall.

Der Krefelder Perspektivwechsel ist ein Gemeinschaftsinitiative von Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung und Chemiepark. Termine im Krefelder Produkthaus, Anmeldebedingungen und Kosten gibt es im Internet.

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