Krefeld 700 Unterschriften gegen die Westwall-Sperrung

Anwohner und Anlieger wollen mit ihrer Aktion dafür sorgen, die Fahrbahn vor dem Kaiser-Wilhelm-Museum wieder freizugeben.

Krefeld: 700 Unterschriften gegen die Westwall-Sperrung
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Die Unterschriftensammler haben ihren Standort bewusst ausgewählt. Am nördlichen Ende des Westwallmarkts können die Initiatoren Heinz Fladt und Siegfried Leigraf ihr Anliegen veranschaulichen. Denn die derzeit noch gesperrte Fahrbahn des Westwalls am Kaiser-Wilhelm-Museum ist Luftlinie nur rund 25 Meter entfernt.

Die beiden Krefelder wollen diesen Zustand nicht mehr länger hinnehmen und haben deshalb vor rund einer Woche begonnen, Unterschriften gegen seit 2012 bestehende Sperrung des Westwalls zu sammeln. „Bislang sind rund 700 Unterschriften zusammengekommen“, sagt Siegfried Leigraf.

Der Vorsitzende der Bürgergesellschaft Stadtmitte pocht darauf, dass die Schließung der Fahrbahn illegal sei und verweist auf das Straßen- und Wegegesetz des Landes Nordrhein-Westfalen. „Nur ein Beschluss von Rat oder Landesregierung könnten eine Sperrung der Fahrbahn aufrechterhalten“, sagt er.

Heinz Fladt ist Anlieger vom Karlsplatz und verweist darauf, dass die Anwohner aufgrund der Sperrung des Westwalls und den dadurch umgeleiteten Verkehr über den Karlsplatz zur Marktstraße in mehrfachfacher Weise belastet würden. „Durch den vermehrten Verkehr erhöht sich in diesem Bereich die Belastung durch Abgase. Zudem wird der Pflastersteinbereich beansprucht, was wiederum auf die Anwohner zurückfällt, weil diese kaum noch ruhig schlafen können, bei all den Steinen, die bereits jetzt lose sind und dementsprechend Lärm verursachen.“

Horst Kunold hat seine Unterschrift voller Überzeugung für die Aufhebung der Westwall-Sperrung unter die Liste von Fladt und Leigraf gesetzt. „Mich ärgert am meisten, dass die Radfahrer jetzt diesen nicht ungefährlichen Umweg über Breite Straße und Markstraße nehmen müssen“, sagt er. Für die Organisatoren ist die Sperrung schlichtweg eine Farce. „Wenn man die Bürger zumindest mal mit einbezogen hätte“, beklagt Heinz Fladt, der aber betont, dass man in keiner Weise gegen die neue Platzgestaltung sei.

Viel mehr würde es ausreichen, bei entsprechenden Veranstaltungen auf dem neuen Platzbereich die Fahrbahn temporär an diesen Tagen zu sperren. Zum Hintergrund: Für die Neugestaltung des Vorplatzes des Kaiser-Wilhelm-Museums gab es im vergangenen Jahr grünes Licht vom Bauausschuss.

Damals wurde von der Politik aber auch festgehalten, über die Verkehrsführung in einer späteren Sitzung zu entscheiden. Der damalige Entwurf sah neben einem verkehrsberuhigten Platz auch eine nur noch einseitige Befahrung des Teilstücks zwischen Markt- und Blumenstraße vor. Bau- und Planungsdezernent Martin Linne hatte zuletzt betont, die Sperrung des Westwalls in Nord-Süd-Richtung aufrechterhalten zu wollen, da eine Zählung ein „erfreulich“ niedriges Verkehrsaufkommen rund um den Bereich Karlsplatz ergeben hätte. Für Fladt ist das Ergebnis keine Überraschung. „Die Leute haben sich nach vier Jahren ja auch an die Sperrung gewöhnt und fahren frühzeitig Umwege. Trotzdem gibt es die Belastung“, sagt er.

Bis zur Sitzung der Bezirksvertretung Mitte am 6. September wollen Leigraf und Fladt weiter Stimmen zur Unterstützung ihrer Aktion sammeln. Für die Sitzung haben Fladt und Leigraf die Zusage, dass die Bürgerfragestunde zu Beginn abgehalten wird. „Dann werden wir unsere Bedenken zur Westwall-Sperrung vortragen“, kündigt Leigraf an. Bislang liegen für die Sitzung Anträge von CDU, SPD und Grünen vor, in denen die Verwaltung um weitergehende Informationen rund um die Platzgestaltung am KWM und der dortigen Verkehrsführung gebeten wird.

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