15 000 Gäste auf der Rennbahn

Veranstalterin Lydia Müller ist mit den Besucherzahlen und dem Wetter beim dreitägigen Herbstzauber sehr zufrieden.

15 000 Gäste auf der Rennbahn
Foto: A. Bischof

Alles richtig gemacht. Bei bestem Spätsommerwetter ist gestern der dreitägige Herbstzauber an der Galopprennbahn zu Ende gegangen. „Wir sind zuversichtlich, die Zahl von rund 15 000 Besuchern zu erreichen“, sagte am zweiten Tag eine gut aufgelegte Lydia Müller als Veranstalterin. Die Besucherzahl kam ihrem Wunsch sehr nahe.

Ja, wo laufen Sie denn? Loriot hätte es nicht besser sagen können. Statt über grünen Rasen ging es für die Gäste aber über Schotter und Asphalt. An den vielen Ständen vorbei. Über 150 Aussteller waren diesmal angereist. Pferdeliebhaber gab es unter den Besuchern auch. „Schau’n wir mal, ob ich hier was Passendes finde“, sagte eine nicht namentlich erwähnt werden wollende Gestütsbesitzerin aus Krefeld. Etwa eine halbe Stunde später hatte sie zugeschlagen und beim Grefrather Zimmermann Thomas Werner eine rustikale Ruhebank aus Alt-Holz gefunden. Das Holz komme aus einem Bergwerk der Zeche Zollverein und sei nahezu 90 Jahre alt, erklärte ihr der Verkäufer. Der Handel war schnell perfekt. „Jetzt kann ich meinen Pferden auch mal in Ruhe zuschauen“, sagte die Käuferin erfreut.

Die Besucher hatten die Qual der Wahl, sahen sich eine Vielzahl von Produkten an. Zahlreiche Werkstätten, Boutiquen und Manufakturen hatten ihre Wohlfühl-Sortimente mitgebracht. Von Kopf bis Fuß konnte man sich eindecken. Originell waren dabei nicht nur handgearbeitete Messer aus Carbonstahl, sondern auch Filz-Pantoffel und -Hüte, Bilder und lustige Gartengesellen.

Bei den Windspielen drehten sich silberne Edelstahlbänder im Wind. „Die sind optimal, um Tauben oder Fischreiher aus dem Garten oder an den Teichen zu vertreiben“, pries die Verkäuferin diese dekorative wie praktische Verkaufsidee an, für sieben Euro das Stück.

„Sie sehen ja verdammt gut aus, sie sind doch bestimmt aus Krefeld — oder?“, fragte Jochen — ein kleiner frecher als Elefant verkleideter „Bengel“, der scheinbar automatisch in seinem kleinen Gefährt durch die Gegend lief und die Passanten mit seinen direkten Ansprachen verblüffte. Acht Meter dahinter hatte Puppenspieler Matthias Trautmann die Fernbedienung für ihn in der Hand und das Mikrofon vorm Mund. Die Puppe Jochen war ebenso der Hingucker wie die Alpakas, die am Sonntag vorbeischauten.

„Der frühe Vogel kann mich mal“: Das war am Stand an einem Kunstgewerbestand mit fantasievollen Kissen und Gestecken zu lesen. Auch Schmackhaftes wurde angeboten, ob in fester und flüssiger Form. Ein Renner war ein Trappistenkäse aus einem Mönchskloster — mit Kurkuma und Wallnuss-Likör verfeinert. Auch in einem Pralinen-Häuschen konnte die Besucher nach Herzenslust probieren.

Inmitten von Strandkörben aus Rattan, beheizbaren Sitzmöbeln, Edelstahl-Grills oder kuschligen Fellen kam die Musik nicht zu kurz. Bands und Solisten spielten drinnen wie draußen. Beispielsweise das Teehaus-Orchester oder Uta Deilmann auf ihrer Harfe und Norbert Schulte am Piano.

Wer es noch ruhiger haben und dabei entspannen wollte, hörte Aiyana Kanti zu. Sie spielte zu meditativer Musik an der sogenannten „Hang“, auf drei Klangkörpern, die sie mit den Fingern bediente.

Gestern gab es außerdem für die gekauften Waren einen Shuttle-Dienst. Lydia Müller freute sich ob des Zuspruchs. Gerade hatte sie eine Dame am Handy, die wissen wollte, ob sie das Ganze auch in ihrem Rollstuhl erleben könne. „Das wird leider schwierig, wenn sie alleine kommen, denn teilweise liegt hier viel loser Schotter herum“, sagte sie ihr.

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