Zu Weihnachten schlagen die Herdmanns zu

Das Theater Kontrapunkt bringt die wilde Familie mit Geigen und Gebläse auf die Bühne. Premiere am 2. Dezember im Ibachsaal.

Zu Weihnachten schlagen die Herdmanns zu
Foto: Maurice Korbel

„Die Herdmann-Kinder waren die schlimmsten Kinder aller Zeiten. Sie logen und klauten, rauchten Zigarren (sogar die Mädchen) und erzählten schmutzige Witze.“ Schon nach dem ersten Satz aus „Hilfe, die Herdmanns kommen“ weiß jeder Bescheid. Und dann haben es Klaus, Leopold, Eugenia und Co. auch noch geschafft, sämtliche Hauptrollen im Krippenspiel zu bekommen. Das Chaos unterm Tannenbaum ist programmiert — und doch kommt es ganz anders.

Die Geschichte von Barbara Robinson stammt aus dem Jahr 1971 und ist ein Klassiker. Das Düsseldorfer Theater KontraPunkt bringt sie — nach einem großen Erfolg 2006 — in einer neuen Fassung mit klassischen Instrumenten auf die Bühne. Der Clou: Cello, Piano, Kontrabass, Geige und Blasinstrumente übernehmen die Rollen der unbequemen Kinder.

„Sie kämpfen um die Rechte des Christuskindes und bringen das Krippenspiel ins Heute“, sagt Annette Bieker, die selbst die Rolle der Betty Bradley übernimmt. Zusammen mit Frank Schulz, der ihren Mann und den Hausmeister spielt, gestalten sie den darstellerischen Part der Szenen. „Die Musiker sprechen zu 90 Prozent mit ihren Instrumenten.“ Die Herdmann-Kinder sind von ihrem Wesen also sehr davon abhängig, wie die Musiker sie interpretieren. Die Musik selbst beschreibt Bieker als „wilde Mischung, die Laune macht“.

Mit dabei ist ein Weihnachtsmedley aus klassischen Liedern, Jazz, Swing, Hardrock sowie eine eigens komponierte Katastrophenmusik, eine Krippenspielpolka und ein Schuhplattler. Selbst vor „We are the champions“ schrecken diese Herdmanns nicht zurück. Sie kommen im Frack daher, brechen jede Erwartungshaltung und entlarven die Vorurteile rund um das Weihnachtsfest.

Die für Bieker wichtige Frage ist: „Wie schwer ist es, christlich zu handeln?“ Und das hat für sie wenig mit blondgelockten Kindern unter dem Weihnachtsbaum zu tun. Als einen Zug durch die Gemeinde haben Bieker und Schulz vom Theater Kontra-Punkt ihre Neuauflage der „Herdmanns“ geplant.

Die Premiere findet am 2. Dezember im Ibachsaal im Stadtmuseum statt. Es folgen Auftritte in der Kreuzkirche an der Collenbachstraße und im Bachsaal der Johanneskirche.

Karten für die Vorstellungen am 2., 3., 8., 9., 10., 15., 16., 17. und 21. Dezember gibt es unter Telefon 0211/9293581 oder per Mail unter [email protected]

kontra-punkt.de

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