Zivilcourage: Hilfe für AfD-Gegner

Bündnis unterstützt Aktivisten mit Scheck für Anwaltskosten.

Breite Unterstützung aus der Stadtgesellschaft erfährt nun auch Johannes Dörrenbächer. Der Sozialarbeiter beim Straßenmagazin Fifty-Fifty und Aktivist des Bündnisses „Düsseldorf stellt sich quer“ soll für eine Aktion des zivilen Ungehorsams gerichtlich bestraft werden. Wie berichtet, droht auch einem Ex-Lehrer eine Geldstrafe, weil er ein Schild mit der Aufschrift „Die AFD ist in Düsseldorf nicht willkommen“ hoch hielt, ohne dass der 55-Jährige eine Demonstration angemeldet hätte.

Der Dekan des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Düsseldorf, Reinhold Knopp, sowie Düsseldorfer Kulturschaffende, unter anderen der Künstlerische Leiter der Bürgerbühne am Schauspielhaus, Christof Seeger-Zurmühlen und Rainer Pennekamp, Vorsitzender des Förderkreises der Mahn- & Gedenkstätte, zeigen sich solidarisch mit Dörrenbächer. Der soll im Mai 2017 beim Wahlkampfauftakt der AfD in Düsseldorf an einer Sitzblockade teilgenommen haben. Weil er auf Aufforderung der Polizei nicht sofort aufgestanden ist, um den Mitgliedern der AfD den Weg frei zu machen, soll er nun 2500 Euro zahlen. Der Vorwurf: Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Doch auf einem Video der Polizei sei — so das Bündnis Düsseldorf stellt sich quer — deutlich zu sehen, dass Dörrenbächer friedlich am Boden sitze und sich von den Beamten wegtragen lasse.

Zur Finanzierung der Anwaltskosten überreichen die Kulturschaffenden dem Bündnis heute im Schauspielhaus einen Solidaritätscheck in Höhe von 1000 Euro, die im Rahmen des Edelweißpiratenfestivals gesammelt wurden. Dieses jährlich im Zakk stattfindende Festival erinnert an jugendliche Widerstandskämpfer im Dritten Reich.

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