Zickzack für mehr Sicherheit

Die Stadt will den Verkehr sicherer machen. Geplant: Mehr Umlaufgitter, bessere Ausleuchtung – und weitere Aufklärungsaktionen.

Düsseldorf. Am 17. Februar ist ein 26-Jähriger an der Dorotheenstraße in Flingern vor eine Straßenbahn gelaufen. Trotz funktionierenden Blinklichts. Er hatte wohl einfach nicht auf den Zug geachtet. Der junge Mann wurde lebensgefährlich verletzt, ist inzwischen aber auf dem Weg der Besserung.

Ein tragischer Fall - einer von vielen. Und es spielten wieder einmal zwei Faktoren eine Rolle, die der Stadt große Sorgen machen: Fußgänger und Straßenbahnen. Das Amt für Verkehrsmanagement will gegensteuern - und in diesem Jahr mit vielen zusätzlichen Maßnahmen die Unfallzahlen senken.

Positiv ist die Entwicklung immerhin bei den Fußgängerunfällen: Ihre Zahl nahm 2009 im Vergleich zum Vorjahr um fast 15Prozent ab. Womöglich erste Erfolge der großen Fußgänger-Kampagne von Stadt, Polizei, Verkehrswacht und Rheinbahn.

Am 22. März soll es an der Luegallee eine weitere große Aufklärungsaktion zu den Risiken für Fußgänger im Straßenverkehr geben. Dort war 2005 ein elfjähriges Mädchen von einer Bahn erfasst und schwer verletzt worden. Weitere Stationen sollen danach etwa Graf-Adolf-Straße und Grafenberger Allee sein.

Auch an der Beleuchtung will Roland Hahn vom Amt für Verkehrsmanagement feilen, wie er gestern im Verkehrsausschuss erklärte. "Gerade bei Übergängen von LED- zu Gaslaternen gibt es viele Unfälle", sagte Hahn.

Etwa an der Grafenberger Allee/Ecke Achenbachstraße. Auch die Tussmannstraße sei mit dem Gaslicht nicht sicher: "Dort gibt es große Schattenflächen." Hahn wünscht sich an diesen Stellen eine Umrüstung auf LED.

"Besondere Sorgen machen mir auch die Straßenbahnunfälle", erläuterte Hahn. Ihre Zahl blieb 2009 mit 128 auf hohem Niveau. Fünf bis sechs Bahn-Übergänge an der Kölner Landstraße sollen mit Umlaufgittern so ausgestattet werden, dass der Blick der Fußgänger fast zwangsläufig auf nahende Bahnen gelenkt wird - quasi ein Zickzack-Lauf über die Gleise.

"Ein Modell für die ganze Stadt", glaubt Hahn. Der Ausschuss solle im Frühjahr beraten. Zudem prüfe die Rheinbahn, ob sie den Bug ihrer Züge auffälliger gestalten kann, um mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Erfolgreich sind laut Hahn die Rundfahrten, welche die Partner aus der Unfallkommission inzwischen regelmäßig zu riskanten Orten in der Stadt unternehmen. Dabei sollen mögliche Unfallschwerpunkte der Zukunft begutachtet und schnell entschärft werden.

"Wir haben bisher rund 100 Stellen abgedeckt", sagt Hahn. "Mit dem Erfolg, dass keine neuen Brennpunkte entstanden sind." Dafür gebe es bei der Stadt mittlerweile ein exaktes Controlling, das die Veränderung von Unfallzahlen auch für einzelne Punkte auswertet.

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