Wir sind dann mal weg

Immer mehr Menschen aus der Stadt verlassen ihre Heimat und gehen ins Ausland. Die Schweiz ist das beliebteste Ziel.

Düsseldorf. Die Schweiz ist bei den Düsseldorfern, die das Land verlassen, das beliebteste Ziel. 229 Menschen mit deutschem Pass sind im Jahre 2007 vom Rhein dorthin ausgewandert - von 1654, die ihr Glück in der Ferne gesucht haben. Die Anziehungskraft des kleinen Landes hat rapide zugenommen, innerhalb weniger Jahre hat sich die Zahl der Auswanderer dorthin verdreifacht.

Dass es auch immer mehr Menschen von hier nach Österreich zieht, liegt wohl nicht nur an der Landschaft und der Sprache: Beide Alpenstaaten haben eine niedrige Arbeitslosenquote. Die Zahl der Auswanderer nach Österreich hat sich innerhalb weniger Jahre ungefähr verdoppelt, auf 79 Menschen im Jahre 2007.

Ansonsten steuern die Düsseldorfer das englischsprachige Ausland unverändert häufig an. 174 Menschen sind im Jahr 2007 Richtung Großbritannien oder Nordirland aufgebrochen, 160 in die USA und 134 nach Kanada.

Auffällig ist auch, dass die Gesamtzahl der Auswanderer in kurzer Zeit deutlich zugenommen hat. Den 1654 Menschen, welche die Stadt Richtung Ausland verlassen haben, steht die Zahl 1179 für 2004 gegenüber. Allerdings kann das Landesamt für Statistik, das die Zahlen erhebt, über die Gründe keine Angaben machen: "Wir können nur spekulieren", sagt Sprecher Leo Krüll. Aber offenbar würde die wirtschaftliche Situation viele Menschen dazu veranlassen, ihre Chance in fremden Ländern zu suchen.

Eine Sonderstellung nimmt dabei wohl Spanien ein, seit Jahren ein beliebtes Ziel für Auswanderer (2007: 167). Das Land gilt als Altersruhesitz, vermutlich haben viele Menschen, die auf die iberische Halbinsel ziehen, ihr - erfolgreiches - Berufsleben schon hinter sich.

Übrigens sehen die Zahlen etwas anders aus, wenn man auch die Düsseldorfer ohne deutschen Pass dazunimmt. Vor allem mit Polen herrscht durch den Beitritt des Landes zur EU ein immer regerer Austausch: Rund 1700 Menschen sind in den vergangenen Jahren durchschnittlich von Polen hergezogen, gut 1000 in die umgekehrte Richtung wieder in ihre Heimat.

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