Interview „Wir erreichen mit Instagram eine jüngere Zielgruppe“

Ole Friedrich von Düsseldorf Tourismus spricht darüber, welche Motive Touristen am liebsten in der Landeshauptstadt fotografieren.

Interview: „Wir erreichen mit Instagram eine jüngere Zielgruppe“
Foto: M. Zanin

Düsseldorf. Mit rund 8000 Followern ist der Instagram-Kanal „Visit Düsseldorf“ einer der größten, der sich mit der Landeshauptstadt beschäftigt. Verantwortlich dafür ist Düsseldorf Tourismus (DT). Ole Friedrich, Geschäftsführer von DT, erklärt, warum das soziale Netzwerk im Werben um Städtetouristen wichtiger wird.

Warum ist Instagram wichtig für modernes Stadtmarketing?

Ole Friedrich Für uns ist Instagram sehr wichtig, weil wir über den Kanal authentische, interessante und besondere Fotos oder Insta-Stories transportieren zu können, um ein schönes und positives Bild von der Stadt zu vermitteln.

Auf welche Personengruppe zielt der Kanal „Visit Düsseldorf“?

Friedrich Wir erreichen eine sehr interessante Zielgruppe: Über 60 Prozent unserer Follower befinden sich in dem Alter von 25 bis 44 Jahren. Das ist eine jüngere Zielgruppe als die der klassischen Städtereisenden.

Wissen Sie von Menschen, die aufgrund von Entdeckungen auf Instagram nach Düsseldorf gereist sind?

Friedrich Darüber gibt es leider keine Untersuchung. Wir wissen allerdings, dass wir viele Leute außerhalb Düsseldorfs mit unserem Instagram-Kanal erreichen. In unseren Tourist-Informationen werden auch schon mal Fotos vorgezeigt und gefragt, wie man jetzt dorthin kommt.

Die Bilder auf „Visit Düsseldorf“ zeigen häufig die Stadt am Wasser, den japanischen Einfluss und den Karneval. Sind das die Bilder, die sie von Düsseldorf transportieren möchten?

Friedrich Wir schauen zunächst, was auf Instagram grundsätzlich zu Düsseldorf zu finden ist. Da sind natürlich Bilder wie die Treppe am Rhein und der Rhein an sich ein ganz wichtiger Punkt. Dass wir Fotos des japanischen Viertels zeigen, dient dazu, das Besondere in der Stadt hervorzuheben. Bei zwei Themen nutzen wir übrigens einen speziellen Hashtag: beim Japan-Tag und dem Weihnachtsmarkt. Damit wollen wir unsere Nutzer dazu animieren, eigene Bilder zu machen und zu posten.

Gibt es noch andere Motive aus Düsseldorf, die Menschen besonders häufig auf Instagram teilen?

Friedrich Sehr oft fotografiert werden neben dem Kuhna-Mosaik an der Rheintreppe zum Beispiel der Kö-Graben, aufgenommen von den Brücken, und die Wand von Sarah Morris am K20.

Es gibt Menschen, die Geld damit verdienen, ihren Followern auf Instagram Dinge zu präsentieren. Bezahlt Düsseldorf Tourismus so genannte Influencer, damit sie die Stadt schön darstellen?

Friedrich Wir haben zu dem Festival Düsseldorf Photo im Februar ein „InstaMeet“ organisiert. Dabei haben wir acht Teilnehmer aus Deutschland und dem europäischen Ausland betreut. Wir haben sie nicht bezahlt, aber unter anderem die An- und Abreise und die Unterkunft übernommen.

Schaltet Düsseldorf Tourismus auch Werbung auf Instagram?

Friedrich Wir haben im Vorfeld des Japan-Tags in Japan Werbung auf Instagram geschaltet. Dort herrscht eine hohe Affinität zu Social Media.

Ist Instagram ein Thema, das aus Ihrer Sicht mittelfristig mit Blick auf Städtetourismus an Bedeutung gewinnen wird?

Friedrich Auf jeden Fall. Weil es die Möglichkeit bietet, über Bilder und Bewegtbilder interessante Geschichten darzustellen. Ich denke, dass die beiden Felder im Online-Bereich weiter wachsen werden. Sie geben im Vorfeld einer Städtereise Impressionen davon, was man in einer Stadt alles entdecken kann.

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