Düsseldorf Wie Düsseldorf von der Messe profitiert

Eine Studie des ifo-Instituts untersucht die wirtschaftliche Strahlkraft von Messen, Kongressen, Konzerten und Events auf die Stadt. Sie bringen der Stadt mehr als 36 Millionen Euro Steuereinnahmen.

Düsseldorf: Wie Düsseldorf von der Messe profitiert
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Düsseldorf. Alle paar Jahre lassen Messe Düsseldorf und die Düsseldorf Congress Sport&Event GmbH (DCSE) bewerten, wie stark ihre Veranstaltungen sich auf Arbeitsplätze und Umsätze in der Stadt und Region auswirken. Und wie sich das letztendlich auch in Steuern widerspiegelt. Am Mittwoch stellte Horst Penzkofer vom ifo-Institut an der Universität München die neue Studie vor. Im Beisein von Messechef Werner M. Dornscheidt und Hilmar Guckert, Sprecher der DCSE-Geschäftsführung. Beide sind sehr zufrieden mit den Werten, die sich im Vergleich zur Studie von 2008 noch verbessert haben. Und Dornscheidt stellte klar: „Wir sind ein big player des Standorts.“

Zu den Zahlen, die hinter dieser selbstbewussten Aussage stehen. Sie basieren auf den Befragungen von mehr als 9700 Ausstellern und Besuchern unterschiedlicher Messen und Hochrechnungen des ifo-Instituts. Sie beziehen sich auf ein normales Messejahr und nicht auf das Rekordjahr 2016. Da fanden mit drupa und Kunststoffmesse K zwei Veranstaltungen statt, die nur alle vier Jahre die Hallen in Stockum füllen.

Weltweit geben Aussteller und Besucher im Schnitt 1,91 Milliarden Euro für Messen in der Landeshauptstadt aus. Davon 598 Millionen im Ausland, aber allein 795 Millionen Euro in Düsseldorf selbst. Dazu gehören auch Standmieten und Eintritte. Heruntergebrochen auf einen einzelnen Aussteller sind das im Schnitt mehr als 43 000 Euro. Und ein Messebesucher lässt hier im Durchschnitt 520 Euro. Das kann weniger sein, wenn der Gast aus der Nähe anreise, erläutert Horst Penzkofer, aber auch um ein Vielfaches höher, wenn er aus dem Ausland komme. Insgesamt seien die Umsätze seit 2008 um neun Prozent gestiegen. Das steigere die Kaufkraft.

Von einer boomenden Messe profitieren vor allem die Hotels. Mehr als eine Million Übernachtungen bescheren die Messen den Häusern, das sind 23 Prozent aller Hotelübernachtungen in der Stadt. Auch die DCSE sorgt mit ihren Veranstaltungen, ob im Dome, in der Arena oder im Congress Center, für weitere 400 000 Hotel-Übernachtungen.

Laut-ifo Studie werden allein in Düsseldorf 12 850 Arbeitsplätze durch die Messen gesichert. Das sind vier Prozent mehr als im Jahr 2008. Bei den Steuereinnahmen freut sich die Stadt im Schnitt über gut 30 Millionen Euro Einnahmen, das sind sogar 22 Prozent mehr als 2008. Dabei betont der Messechef, dass die Stadt für die Messe „keinerlei Subventionen tätigen musste“. Dornscheidt erinnert zudem daran, das man der Stadt eine Dividende von 17 Millionen Euro ausgeschüttet habe. Dies im Rekordjahr 2016, mit einem Konzernumsatz von 443 Millionen Euro und einem Gewinn von 59 Millionen Euro.

Das ifo-Institut untersuchte in gleicher Form die Zahlen des Veranstaltungsgeschäfts der DCSE. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der Messe und der Stadt. Für die Studie wurden 4300 Konzert-Besucher oder Kongressteilnehmer befragt. Auch hier profitiere die Düsseldorfer Wirtschaft stark. So gibt ein Kongressteilnehmer im Durchschnitt 638 Euro in der Stadt aus. Weniger ist das bei den Besuchern von Konzerten oder Sportveranstaltungen. Sie investieren rund 102 Euro (inklusive Tickets) in einen Ausflug nach Düsseldorf.

Das Veranstaltungsgeschäft sichere mehr als 3800 Arbeitsplätze in Düsseldorf und beschere der Stadt Steuereinnahmen von mehr als sechs Millionen Euro. Für Geschäftsführer Hilmar Guckert erfreuliche Zahlen. Er ist sicher: „Die Studie zeigt, dass Investitionen in die Veranstaltungsbranche nachhaltig sind.“ Es sei eine Wachstumsbranche.

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