Wie das Internet unser Leben verändert

Durch das WWW sparen die Düsseldorfer manchen Gang aus den eigenen vier Wänden — und damit viel Zeit.

Düsseldorf. Bahnbrechende Erfindungen gehen einher mit einer Vielzahl von Prophezeiungen und Einschätzungen: „Ich sage voraus, dass sich das Internet bald zu einer Supernova aufbläht und 1996 katastrophal kollabieren wird“, sagt Robert Metcalfe, ein amerikanischer IT-Pionier im Jahr 1995.

Weit gefehlt, wohl kaum ein Medium hat das Leben der Menschen, auch in Düsseldorf, in den letzten 15 Jahren so verändert wie das Internet — oder genauer das World Wide Web (WWW), ein Teilbereich des Internets. Heute wird das WWW 20 Jahre alt, eine Zwischenbilanz:

Geld Wer früher eine Überweisung bei der Stadtsparkasse machen wollte, musste persönlich bei seiner Filiale vorbeikommen. Der Weg zur Bank, das Anstehen hinter den Panzerglasscheiben, das Ausfüllen des Überweisungsträgers per Hand: alles Zeitfresser.

Heute geht das dank Online-Banking innerhalb weniger Sekunden von zu Hause aus. Seit 1996 bietet die Stadtsparkasse diesen Service an, ganz sicher waren sich die Bänker damals nicht: „Keiner wusste, ob das Zukunft hat, aber das Vertrauen wird immer größer“, sagt Sprecher Gerd Meyer.

Tickets Egal, ob bei der Rheinbahn, beim Ufa-Kino oder in der Arena: Fahrkarten und Eintrittskarten gibt es im Internet — oder die Plätze können reserviert werden. Kein lästiges Stehen mehr in der Warteschlange, kein Sitzen vor der berühmten Säule.

Taxi Winken am Straßenrand, der Gang zum Taxistand, alles unnötig: Mit wenigen Klicks kann das Taxi im Internet bestellt werden: www.taxi-duesseldorf.com

Veranstaltungen Der gute alte Handzettel wird zunehmend verdrängt, Partys werden im Internet angekündigt. Die Folgen: Es bekommen mehr Menschen mit, was läuft, die Zahl der Gäste wird unkalkulierbar. Entsteht ein Flashmob, kann es schnell sehr voll werden.

2010 etwa feiern Firat Deniz und Katja Schuier die Eröffnung der Bar „Pechmarie“. Eigentlich sollen nur ein paar Freunde kommen, im Internet aber verbreitet sich die Einladung, am Ende sind es 300 Besucher, die von der Polizei nach Hause geschickt werden müssen.

In diesem Sommer sind es dann Grillpartys am Rhein, angekündigt per Facebook, die die Stadtverwaltung in Atem halten. Sie versucht, schon im Vorfeld Auswüchse zu verhindern.

Essen Ähnlich wie bei den Tickets hat das WWW die Gastronomie verändert. Mit dem „La Baracca“ an der Grafenberger Allee gibt es ein Restaurant, wo die Speisekarte digital sind und Kellner durch das Internet ersetzt wurden. Die Pizza kann schon länger im Internet (www.hallopizza.de) bestellt werden, für alles Weitere gibt es Portale, die den Gang aus dem Haus verhindern und vom Wein bis zum Baguette alles liefern: www.liefernado.de

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