Was von der Olympia-Bewerbung blieb

Das Logo steht bis heute für die Sportstadt Düsseldorf — es läuft sogar noch über den Rheinturm.

Düsseldorf. Der Traum von den Olympischen Ringen platzte wie eine Seifenblase: Am 12. April 2003 wurde Leipzig zum deutschen Bewerber um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2012 gekürt. Lange Gesichter bei der Düsseldorfer Delegation: Die jahrelange Anstrengung war umsonst, die Planung für den Papierkorb. Und doch ist die Idee von Olympia in Düsseldorf nicht spurlos an der Stadt vorbei gegangen. Was von der Bewerbung geblieben ist:

Bis heute verwendet wird das Logo der Bewerbung. Entworfen wurde es von einer Berliner Agentur — die Farben der Flaggen aller Mitgliedsländer wurden zu einer Art Strichcode verschmolzen. Die Rechte teilen sich bis heute Stadt und Land.

Letzteres vermarktet seine sportlichen Aktivitäten damit, auch jetzt bei den Olympischen Spielen in London. Und in Düsseldorf nutzt die Sportagentur das Logo für eigene Aktivitäten, etwa für das „Team London“, in dem die Aktivitäten der Düsseldorfer Olympia-Sportler gebündelt sind.

Auch der Stadtsportbund nutzt das Markenzeichen immer noch: „Das ist ein tolles Logo mit einer tollen Geschichte“, begründet Mitarbeiterin Gabriele Brockelmann. „Das hat einen hohen Wiedererkennungswert und repräsentiert die Sportstadt.“

Doch das könnte sich bald ändern: Die Stadt feilt an einer neuen visuellen Identität, es soll auch „erstmals eine gemeinsame Dachmarke für alle Organisationen geben, die zum Konzern Stadt gehören“, erklärt Stadtsprecherin Natalia Fedossenko. In der Konsequenz könnte das Olympia-Logo entfallen.

Übrigens: Auch im Rheinturm ist der Strichcode seit zehn Jahren zu sehen (siehe Info-Kasten).

So wie die Arena jetzt dasteht, ist sie nicht für Olympia gebaut worden. Nach dem Aus beim nationalen Vorentscheid wurde sie kleiner konzipiert. Für Christine Begale, damals Olympia-Koordinatorin im Rathaus, ist aber sicher, dass es ohne die Bewerbung keine Arena gegeben hätte. Insgesamt habe die Bewerbung einen Schub gegeben: „Wer weiß, wo wir heute stehen würden mit unserem Sportstättenangebot, wenn wir damals nicht eine große Idee gehabt und umgesetzt hätten?“

Noch nicht gebaut ist die ÖPNV-Brücke über den Rhein, die die Arena und das Olympische Dorf hätte miteinander verbinden sollen. Als Rheinquerung U 81 ist sie aber bis heute fester Bestandteil der Ausbau-Planung — daran halten alle Parteien fest.

Noch ein Schattendasein führt das in Lörick geplante Olympische Dorf: Jüngst forderte Jörg Schnorrenberger vom Ring Deutscher Makler ein Neuaufleben der Pläne: Auf dem Areal ließen sich tausende Wohnungen bauen. Jedoch: Der starke Widerstand der Löricker gegen die Bebauung gilt als ein Mit-Grund, wieso Düsseldorf den Zuschlag nicht bekam. Unwahrscheinlich, dass die Idee nochmal ernsthaft erwogen wird.

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