Walter Brune baut das nächste Haus an der Kö

Die Kö 88 ist ein schmaler Schlauch. Dort entstehen für 40Millionen Euro Büros, Ladenflächen und Wohnungen.

Düsseldorf. Er ist jetzt 83 Jahre alt und eine Art Luis Trenker der Düsseldorfer Immobilienszene. Das ist keineswegs eine Herabsetzung: Walter Brune, der streitbare Erbauer der Kö-Galerie, ist für sein Alter topfit. Am Dienstagmorgen ist er fünf Kilometer gejoggt, eineinhalb Stunden Sport am Tag sind Pflicht. Brune arbeitet immer noch ein wenig mit, hat das letzte Wort - und will erst in sechs bis sieben Jahren das Zepter an seinen Sohn Christopher-Walter (21) übergeben. Der studiert gerade Betriebswirtschaft und will auch noch Architekt werden - wie der Papa.

Walter Brune stellte am Dienstag sein aktuelles Projekt auf der Kö vor. Der Abriss des Hauses mit der Nummer 88, in dem einst der Herrenmodespezialist Seelbach residierte, läuft. Ende des Jahres oder Anfang 2010 soll der Neubau stehen. Souterrain, Erdgeschoss und erste Etage sollen auf 1000 Quadratmetern einen Flagship-Store aufnehmen. "Den wollen alle weltbekannten Top-Marken", sagt Brune, "zumindest auf den Top-Einkaufsstraßen der Welt in Paris, New York, Mailand und London."

Weil sich die Banken derzeit mit der Kreditvergabe so schwer tun - "die haben alle nur noch Angst, Angst Angst" -, streckt Brune die 40Millionen Investition erst einmal vor. Denn Kö geht immer, da ist er sicher. "Und nach der Krise bin ich mit dem Projekt genau richtig." So sei es auch bei Münsterpark (1972-74), Kö-Galerie (1982-86) und Prinzenpark gewesen (1988).

Brunes Optimismus geht weiter. Auf dem Kaufring-Gelände am Flughafen will er nächstes Jahr mit dem ersten von drei Bauabschnitten des Airport Trade Centers beginnen, 45 000 Quadratmeter Büros sind geplant. Das Areal liege näher am Flughafen als das Quartier n, auf dem E-Plus und C&A sitzen, und sei hochwertiger als die Airport City. Diese beiden Quartiere sind was für Billigheimer, findet Brune, da sei nur der "schnelle Euro gedreht worden".

Jetzt aber erst einmal Kö 88. In den sieben Geschossen kommen auch Büros (675 qm) und zur Huschberger Straße Wohnungen (300 qm) unter. Das gehe nur dort, sagt Brune, da die Mieter ihr Auto bei Moll parken könnten. Wohnen an der Kö scheitere oft an der Garagen-Frage.

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