Vorsatz: Entspannt ins neue Jahr

Wer dieser Tage eine Sauna aufsucht, merkt: Auch andere hatten diese Idee. Warum ist das Bedürfnis nach Wellness gerade jetzt so groß?

Vorsatz: Entspannt ins neue Jahr
Foto: Vabali Spa

Die guten Vorsätze fürs neue Jahr sind ja nicht zwingend ein Bild der Standhaftigkeit — vielmehr werden sie im Laufe eines Jahres in großer Zahl über den Haufen geworfen. Wie beherzt sie aber einmal angegangen worden sind, zeigt sich dem, der in diesen Tagen ein Spa besucht: Die Saunen und Massage-Liegen sind voll. Wellness- und Detox-Angebote treffen den Nerv: Nach dem fetten Weihnachtsfest und der Silvester-Sause scheint es angebracht, etwas Gutes für den eigenen Körper zu tun.

Vorsatz: Entspannt ins neue Jahr
Foto: Bädergesellschaft Düsseldorf

Das bestätigt auch Sönke Schacht, der Geschäftsführer des Vabali Spas am Elbsee: „Gerade in den Tagen nach Weihnachten war hier unheimlich viel los. Am 28. Dezember mussten wir sogar einen Einlass-Stop machen. Und an den restlichen Tagen haben wir den Leuten dringen empfohlen, Randzeiten zu besuchen“, erklärt Schacht. „Die Leute haben frei und das Bedürfnis, zu entspannen und wieder besser mit ihrem Körper umzugehen.“ Sauna an sich sei bereits eine Form des Detoxens — also des Entgiftens. Im Vabali Spa gibt es keine gesonderten Entgiftungs-Angebote, abgesehen von entsprechenden Tees und leichten Speisen im Restaurant. „Die Leute, die hier an Neujahr waren, die haben definitiv ganz kräftig gedetoxed“, sagt Schacht. Ein ganzer Tag im Vabali Spa (geöffnet ist täglich von 9 bis 24 Uhr) kostet am Wochenende 39,50 Euro.

Neben entgiftenden Ernährungsmethoden und Tees, die beim Gesünderwerden helfen können, wird in Düsseldorf noch eine weitere Form des Detox-Trends angeboten: das Entgiften durch ein Fußbad. Elektrolyse nennt sich der Vorgang, der Gift- stoffe mittels elektrischer Spannung über die Füße aus dem Körper schwemmen soll. Jutta Issler, Inhaberin des Medic-Spa am Eisstadion, bietet ein solches Fußbad an. Die Fotos dazu auf ihrer Webseite sind eindrücklich: Nach wenigen Minuten beginnt das Wasser sich zu verfärben, nach etwa 30 Minuten hat es sich in eine dunkelbraune Brühe verwandelt. „Ich habe diese Anwendung in der Schweiz kennengelernt und bin sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Nur gut trinken muss man dabei“, rät die Betreiberin. Dem Wasser, in dem die Füße baden, werden laut Issler nur Salze beigemischt. Wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit der Methode gibt es noch nicht. Auch Ayurveda-Entgiftungen nach der traditionellen indischen Heilkunst bietet Issler an. Ein Detox-Fußbad kostet 32 Euro.

Auch die Anwendungen eines türkischen Hamams sind in Düsseldorf buchbar — Dampfbad, Sauna und eine Peeling-Schaummassage auf einem etwa 60 Grad heißen Stein bietet das Hamam an der Birkenstraße 41 an. Das Standard-Paket von sechs Anwendungen kostet 30 Euro. Im Hamam Sahara an der Mintropstraße 21 kostet ein vergleichbares Programm (ohne Sauna, dafür aber Tee) 25 Euro.

Tatsächlich gibt es im Stadtgebiet sogar einen Spa nur für Babys: Mabyen an der Cantadorstraße 8 konzentriert sich auf Wellness für die Kleinsten. Eine Stunde Floating (schweben im Wasser, ein Schwimmring um den Hals hält den Kopf über Wasser) kostet 17 Euro, eine „Exklusive Momente“-Massage 48 Euro.

Eine Klangwellenbadewanne oder eine Algenpackung für den Körper können die Gäste des Momentum-Spa, Am Bonneshof 30a, in Anspruch nehmen. Allerdings zu hochpreisigen Konditionen: Beide Anwendungen kosten über 100 Euro. Der Deluxe-Day mit diversen Behandlungen (inklusive Champagner) kostet 350 Euro.

Wer weniger ausgeben möchte und mit weniger Angebot auskommt, ist auch in der Münster-Therme, Münsterstraße 13, gut aufgehoben. Die Nutzung der Sauna und des malerischen Schwimmbades in historischem Kaiserbad von 1902 kostet pro Tag 14,40 Euro. Massagen sind ebenfalls gegen Aufpreis buchbar. „Wir merken schon einen Anstieg in der Nachfrage zum Jahreswechsel“, sagt eine Mitarbeiterin der Münster-Therme. Gerade erst hat sie einige Zehnerkarten verkauft. In den Räumlichkeiten sind auch ein Sole-Becken und eine Salzgrotte beheimatet. Die gute Luft in Letzterer soll, ähnlich wie Meerluft, den Atemwegen besonders guttun. Die Nutzung muss aber separat beim externen Betreiber der „Salzgrotte Kristall“ gezahlt werden und kostet 12 Euro. Für Aktive: Es werden auch Yoga-Kurse in der Grotte angeboten.

Eine Salzgrotte gibt es übrigens auch in den edlen Räumlichkeiten des orientalischen Restaurants Arabesq an der Ludenberger Straße 1 — Umziehen muss man sich für die Nutzung einer solchen Grotte schließlich nicht. Und Essen ist ja auch irgendwie Wellness.

Eine Fußbehandlung mit Knabberfischen suchen Liebhaber dieser Methode in Düsseldorf derzeit noch vergebens: Der nächste Salon mit auf Hornhaut versessenen Fischchen befindet sich in Hilden (Atlantis Fisch Spa).

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