Vorrang für die Friedrichstraße

Bei einem Bürgerinformationsabend stand eine Straße klar im Mittelpunkt.

Vorrang für die Friedrichstraße
Foto: Judith Michaelis

Das Interesse der Bürger an der Neu-Gestaltung der Elisabeth-, Kasernen-, Friedrichstraße und Breite Straße ist groß. Fast 200 Anwohner kamen jetzt zum Infoabend der Stadt. Zuvor hatten sich fast ebenso viele bereits am Bauwagen am Graf-Adolf-Platz informiert. Und dabei den Planern praktische Hinweise gegeben. Beispielsweise, dass auf den Skizzen ein Parkplatz vor einer Einfahrt vorgesehen war. Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke fasste die Erfahrungen am Infomobil zusammen: „Zu 80 Prozent wird über die Friedrichstraße diskutiert.“ Und: „Es gibt kein einhelliges Meinungsbild.“

Der größte Druck liege auf der baldigen Umgestaltung der Friedrichstraße. Zuschke erklärte, dass die derzeitige Planung für die vier Straßen und drei Plätze (Kosten: 30 Millionen Euro) europaweit ausgeschrieben sei. Anfang 2020 soll es möglichst auf der Friedrichstraße losgehen. Aber da vor der Verschönerung Kanäle und Leitungen verlegt werden, sei mit einer Bauzeit von dreieinhalb Jahren zu rechen.

Kontrovers wird nach wie vor die breite Radspur diskutiert, wobei die Befürworter am Infoabend doch in der Mehrzahl waren. Ein Anwohner schlug der Verwaltung gar vor, die Ampelschaltung den Radfahrern anzupassen. Ein anderer dagegen kritisierte die verengte Führung des Autoverkehrs: „Kein Mensch kapiert, wie er fahren soll.“ Er erinnerte daran, dass der verstorbene Oberbürgermeister Erwin damals den Radweg auf der Luegallee wieder entfernen ließ. Zuschke entgegnete: „Wir machen keine ideologische Straßenplanung wie in den 90er Jahren. Wir bringen eine Menge unter einen Hut.“

Um den Verkehr an der Kreuzung Bach-/Friedrichstraße flüssiger zu machen, wird an der Friedrichstraße nun noch ein Baum gefällt, um die Fahrspur zu verbreitern. Auch die Kreuzung Friedrich-/Herzogstraß werde im Mai neu markiert. Zuschke betonte: „An diesem Unfallschwerpunkt sind nicht die Radfahrer schuld.“ Es seien die Falschparker. Die habe der Ordnungsdienst nach den Osterferien verstärkt verwarnt und auch abschleppen lassen. Eine Geschäftsfrau, die das Geschehen täglich beobachtet, brachte das Dilemma auf den Punkt: „Die Verkehrsteilnehmer nehmen kaum Rücksicht. Sie müssten einfach nur die normalen Verkehrsregeln einhalten.“

Der Info-Bauwagen ist heute, 14 bis 18 Uhr und morgen, 10 bis 16 Uhr, noch geöffnet.

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