Versteigerung: Alte Stadtwerke-Zentrale für 22 Millionen Euro ersteigert

Das 11000 Quadratmeter große Gelände an der Luisenstraße kam unter den Hammer. Der Eigentümer will die Mieter behalten.

Düsseldorf. Das ehemalige Stadtwerke-Gelände hat Donnerstag um 10.26 Uhr seinen Eigentümer gewechselt: Das rund 11000 Quadratmeter große Gelände an der Luisenstraße wurde nach einem geplatzten Termin im März vergangenen Jahres nun endlich zwangsversteigert. 22 Millionen Euro zahlte ein Großunternehmer. Der Verkehrswert von Grundstück und Gebäude beträgt 28,7 Millionen Euro.

Der neue Eigentümer aus Niedersachsen besitzt eines der größten Textilunternehmen in Deutschland, hat bereits zahlreiche Unternehmen aus der Textilbranche angekauft und saniert. Im Düsseldorfer Amtsgericht trat er mit seiner Tochter als Gesellschaft bürgerlichen Rechts auf.

"Der Investor hat sich für das Objekt entschieden, weil es sich um ein zentrales Areal mit Entwicklungspotenzial handelt", sagt der Geschäftsführer der BGA-Invest GmbH, die das Objekt vermittelt hatte. Obwohl der neue Eigentümer ein Sonderkündigungsrecht gegenüber den Mietern des Gebäudes hat, wolle er "mit den bisherigen Mietern weiter zusammenarbeiten und in den Standort investieren".

Das Eckgebäude wird von dem AHG-Gesundheitszentrum genutzt, die Arge hat sich mit ihrer zentralen Anlaufstelle in dem 2004 sanierten Gebäudeteil entlang der Luisenstraße niedergelassen. 80 Prozent des Gebäudekomplexes sind vermietet. Zu dem Objekt gehören Parkplätze und eine Tiefgarage.

Eine Erweiterung des Komplexes ist für den Eigentümer nicht ausgeschlossen: "Da mit dem Grundstück auch ein mögliches Baurecht für zusätzliche Flächen verbunden ist, gehört das auch zu den aktuellen Überlegungen", sagt Geschäftsführer Marco Schlottenmüller.

Parkflächen und leerstehende Gebäudeteile könnten für die Erweiterung genutzt werden. Mit der Stadt werden bereits Gespräche geführt, eine Baugenehmigung ist jedoch noch nicht erteilt worden.

Seit 1905 befand sich auf dem Gelände die Stadtwerke-Zentrale mit Vorstand und Verwaltung sowie Servicezentrum und Energieberatung. Während die städtische Tochter aber den Komplex für damals 33,5 Millionen Mark verkaufte und 2001 am Höherweg ihr neues Hauptquartier aufschlug, sorgte die alte Zentrale immer wieder für Schlagzeilen: Mal war von einem China-Zentrum die Rede, das eingerichtet werden sollte, dann platzten die Träume, neue Wohnungen in der Innenstadt zu schaffen. Handwerker erstatteten am Ende Anzeige, weil ihre Rechnungen nicht bezahlt wurden.

Der Eigentümer, die Projektgesellschaft Luisenstraße 105 GmbH bezahlte ihre Raten bei der Corealcredit Bank AG nicht mehr. Die Bank übernahm das Gelände und leitete die Zwangsverwaltung ein.

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