Verlängerung der Rheinpromenade liegt auf Eis

„Erst die Pflicht, dann die Kür“, sagt OB Thomas Geisel. Schulen, Kulturbauten und Bäder gingen vor.

Düsseldorf. Die Verlängerung der Rheinuferpromenade von der Oberkasseler Brücke bis um Rheinpark bleibt vorerst ein frommer Wunsch. Ein Wunsch, den in den vergangenen Jahren bereits einige Politiker hegten, etwa auch der ehemalige OB Dirk Elbers.

Ende 2013 schien dann endliche Bewegung in die Sache zu kommen, die damalige schwarz-gelbe Kooperation hatte vor Jahresfrist und der Kommunalwahl schnell noch 250 000 Euro an Planungsmitteln in den Etat einstellen lassen und kurz darauf auch mit den Stimmen der SPD einen Architektenwettbewerb auf den Weg gebracht. Doch passiert ist bislang nichts.

Aus dem Planungsbüro der Stadt kommt nun die Bestätigung, dass das auch bis auf weiteres so bleiben wird. Der Grund: Die Stadt hat zu viele drängendere Probleme vor der Brust. Den Sanierungsstau bei den Schulen, den Neubau des Dürer-Kollegs und Kosten von 125 Millionen Euro für Bäder und Kulturbauten. Deshalb heißt es aus dem Amt: „Tatsächlich gehört die Verlängerung der Rheinuferpromenade eher zu mittelfristigen Überlegungen, nicht zu den drängenden und damit prioritären Maßnahmen wie zum Beispiel Schulbau.“ Und Oberbürgermeister Thomas Geisel fügt hinzu: „Erst die Pflicht und dann die Kür.“

Das kann auch die FDP-Fraktionsvorsitzende Marie-Agnes Strack-Zimmermann nachvollziehen, die sich besonders für das Projekt eingesetzt hatte. Dennoch pocht sie darauf, dass das Geld nicht einfach an anderer Stelle ausgegeben werden kann. „Es gibt einen klaren Auftrag des Stadtrates und der muss irgendwann auch umgesetzt werden.“ Die neue Kooperation aus SPD, Grünen und FDP habe die Verlängerung der Promenade auch als Ziel formuliert, bis zum Jahr 2020 solle es zumindest konkretere Pläne geben.

Für Strack-Zimmermann gibt es die übrigens heute schon in mehr als zufriedenstellender Ausführung: Der Architekt Niklaus Fritschi hatte vor Jahren den Auftrag von der Bautochter der Stadt (IDR) zu prüfen, ob es statisch möglich ist, die Promenade von der Altstadt aus gesehen jenseits der Oberkasseler Brücke über die Parkplätze am Rheinufer hinweg, auf Pfählen stehend fortzusetzen. Die Antwort des Architekten lautete „ja“ und er erarbeitete konkrete Ideen für eine Verlängerung über 650 Meter. Am Ulanendenkmal schlägt er etwa eine weitere Freitreppe wie am Burgplatz vor, an der Rheinterrasse Gastronomie auf dem heutigen Parkplatz.

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