Vennhausen: Jetzt kommen die Familien

Beim Wettbewerb zur Bebauung auf dem Gelände des alten Wichernhauses siegte ein Langenfelder Investor.

Düsseldorf. Als die Diakonie vor einem Jahr bekannt gab, das gerade 25 Jahre alte Wichernhaus abreißen zu lassen, war die Aufregung im Stadtbezirk groß. Ein Jahr später haben sich die Wogen geglättet, die neuen Pläne der Diakonie, die am Montag in der Markuskirche vorgestellt wurden, stießen weitgehend auf Anerkennung.

Kein Wunder, schließlich wurde nicht insgeheim geplant. Dem gesamten Prozess wurde ein Investorenauswahlverfahren voran gestellt, in dessen Jury Stadt, Diakonie und Vertreter der Bezirksvertretung 8 (u.a. Eller/Vennhausen) saßen. Fünf Bauherren bewarben sich mit ihren Architektenentwürfen, in die engere Wahl kamen zunächst drei. Am Ende hatte die Paeschke GmbH mit dem Büro "Konrath und Wennemar Architekten" die Nase vorn.

"Das Geld spielte dabei die geringere Rolle, der Entwurf der Langenfelder Immobilienfirma bestach vor allem durch seine stadtplanerischen Qualitäten", betonte Diakoniepfarrer Thorsten Nolting. Zum einen galt es, die unterschiedlichen Wohnformen - Einfamilienhäuser, Seniorenwohnungen und eine Pflegestützpunkt - möglichst optimal zu kombinieren. Zudem musste das Markushaus, eine Einrichtung für Suchtgefährdete, in die neue Bebauung eingegliedert und auch ein Fußweg zur Markuskirche geschaffen werden.

"Das haben die Architekten durch die schlangenförmige Zufahrtsstraße optimal gelöst", findet Juryvorsitzender Michael Dahmen. Positive Nebeneffekte: Nach jeder Kurve bietet sich eine andere Ansicht, außerdem konnte dadurch die Mehrheit der alten Bäume gerettet werden.

Auf den Gelände entstehen 42 Einfamilienhäuser, östlich des Markushauses ist in Mehrfamilienhäusern sozialer Wohnungsbau geplant. Dabei wird im Eingangsbereich zum Kamper Weg ein vorhandenes Haus abgerissen und neu gebaut. Parkplätze entstehen in zwei Tiefgaragen sowie direkt neben den Einfamilienhäusern geschaffen, außerdem kommen zwei neue Spielplätze.

Notwendig wurde der Abriss des Wichernhauses, weil der Grundwasserspiegel in Vennhausen steigt. "Unser Büro im Souterrain saß buchstäblich im Wasser", sagt Nolting. Damit dies den neuen Hausbesitzern nicht auch passiert, wird die Tiefgarage in eine Wanne und das Straßenniveau höher gelegt.

Selbstverständlich ist auch ein barrierefreier Zugang sowohl zu dem Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern. Um Energie zu sparen soll zudem Solarenergie oder gar Erdwärme eingesetzt werden, diese Maßnahme wird allerdings erst im Bebauungsplan festgelegt.

Zur Freunde von Bezirksvorsteher Erich Kuczera verhandelt Nolting mit dem Investor nun auch über betreutes Wohnen in den Mehrfamilienhäusern. Das hatte Kuczera bei der ursprünglichen Planung vermisst.

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