Eskaliert ist das Ganze dann auf der Jahreshauptversammlung. Dort wurde ausführlich über die Person „Angela Erwin“ diskutiert und die kam dabei nicht gut weg.

Am Ende der Versammlung wurde beschlossen, ein Ausschlussverfahren aus dem Verein in Gang zu setzen. Das Problem war nur, dass Angela Erwin wegen eines Trauerfalls in der Familie gar nicht vor Ort war und daher auch keine Möglichkeit hatte, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Deshalb wurde auf der Versammlung Stillschweigen vereinbart.

Bedauerlicherweise hielten sich aber einige der Damen nicht an die Vereinbarung und durch Indiskretionen gelangten Informationen aus der Versammlung an die Öffentlichkeit. Entsprechend verärgert war Angela Erwin über das Verhalten des Vorstandes: „Ich habe ebenfalls nur aus der Presse von den Vorgängen erfahren. Ich habe dann mehrere Tage vergeblich versucht, jemanden zu erreichen, um Klarheit zu bekommen. Zwei Tage später habe ich dann ein Einschreiben bekommen, unterschrieben von Club-Chefin Ute Heierz-Krings, in dem mir die Einleitung eines Ausschlussverfahrens mitgeteilt wurde. Interessanterweise enthielt das Schreiben einen Hinweis, die Vereinsangelegenheit doch bitte nicht öffentlich zu machen. Und das, nach dem Einzelheiten schon in der Zeitung standen.“ Ute Heierz-Krings (Venetia 2009): „In der Vergangenheit haben wir Angela leider kaum noch gesehen. Außerdem sind uns wegen Angela auch Sponsoren weggebrochen.“ Dem widerspricht Erwin allerdings vehement: „Ich habe sämtliche Sponsoren angerufen und niemand möchte sein Engagement einstellen.“

Das hat sich jetzt erst geändert, denn inzwischen haben aufgrund der Querelen Hille Erwin und Sponsor Guiseppe Saitta ihre Ehrenmitgliedschaft zurückgegeben. Und auch Peter König, derzeit im Urlaub in Südafrika, denkt über Konsequenzen nach: „Die Vorwürfe gegen Angela Erwin sind meiner Meinung nach erstunken und erlogen. Daher denke ich ebenfalls darüber nach, mein Sponsoring einzustellen, und meine Ehrenmitgliedschaft zurückzugeben.“

Allerdings liegt auch der Verdacht nahe, dass über den Venetien Club alte Rechnungen beglichen werden sollen. Denn vor einiger Zeit unterlag Heidrun Leinenbach Erwin sang- und klanglos bei einer Kampfabstimmung um den Posten der stellvertretenden Parteivorsitzenden der CDU. Daher erhebt Erwin ihrerseits Vorwürfe gegen die aktuelle Geschäftsführerin: „Wir sind ein Karnevalsverein und da sollte man die Politik rauslassen. Objektive Gründe für ein Ausschlussverfahren liegen überhaupt nicht vor. Man kann daher vielmehr die Frage stellen, ob die Äußerungen von Heidrun Leinenbach über dem Verein nahestehenden Personen nicht mehr Schaden zugefügt haben.“

Leinenbach selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.