Vater meckert in der Kita: Rauswurf für den Sohn

Es sind nur noch drei Wochen, bis der kleine Julius den Kindergarten verlässt, um nach den Ferien in die Schule zu gehen. Doch ob der Junge die Zeit tatsächlich bis dahin mit seinen Spielkameraden verbringen kann, darum wird vor dem Amtsgericht erbittert gestritten.

Symbolfoto.

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Denn der Vater des Jungen soll im Kindergarten einen Wutanfall bekommen und eine Mitarbeiterin so laut angeschrien haben, dass die Kinder schockiert waren. Am gleichen Tag schickte die Kita den Eltern die fristlose Kündigung. Die wiederum reagierten und erwirkten eine einstweilige Verfügung gegen den Kindergarten, der Julius seit einigen Tagen zwangsweise aufnehmen muss — und den Jungen so schnell wie möglich loswerden möchte.

Der Anlass für den Streit war eigentlich eine Lappalie. Weil der Kindergarten durch verschiedene Personalausfälle erhebliche Probleme hat, sollte Julius kurzfristig in eine andere Gruppe. Der wollte aber lieber zusammen mit seinen zwei besten Freunden bleiben. Weil Zusagen angeblich nicht eingehalten wurden, sei der Vater ausgerastet.

Dabei soll er so laut geworden sein, dass sich eine Betreuerin bedroht fühlte. Nicht nur das. „Die Kinder waren verstört und haben geweint“, erklärte die Rechtsanwältin der Kita. Das Handtuch zwischen dem Kindergarten und dem Vater war damit zerschnitten. Alle Versuche des Amtsrichters, für die letzten drei Wochen bis zum Ende des Vertrages noch einen Kompromiss zu finden, stießen auf taube Ohren.

Die Eltern wollen Julius auf alle Fälle weiter in die Kita schicken, weil seine Mutter tagsüber Ruhe für eine wissenschaftliche Arbeit braucht. Die Kita möchte das auf keinen Fall. Bereits am Dienstag will das Gericht sein Urteil verkünden.

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