Urteil: Klaus Christen ist wieder ein Prinzgardist

Der ehemalige Kommandant siegt im Rechtsstreit gegen seine rot-weisse Garde.

Düsseldorf. Ex-Kommandant Klaus Christen ist wieder Mitglied der Prinzengarde Rot-Weiss. Das Amtsgericht wertete den Beschluss des Vereins, den 56-Jährigen auszuschließen, am Dienstag als unzulässig. "Der Vorstand kann ein Vorstandsmitglied nicht einfach ausschließen", sagte der Richter. Er kommentierte sein Urteil ganz karnevalistisch: "Jede Jeck is anders" und "Man muss auch jönne könne."

Seit Monaten spielt sich in der Prinzengarde das reinste Schmierentheater ab. Angeblich geht es um Intrigen, Mobbing und gekränkte Eitelkeiten. Noch nicht einmal ihre Abzeichen scheinen sich die Vorstandsmitglieder zu gönnen. Knatsch soll es auch um die Sitzverteilung auf dem Prunkwagen gegeben haben. Stargast war Tagesschausprecher Jan Hofer. Christen und auch Prinzengarde-Präsident Peter König wollten unbedingt neben dem Nachrichten-Mann sitzen.

Am Ende siegte Christen und Peter König musste in die Röhre gucken. Zu allem Überfluss soll auch noch Christens Ehefrau überaus angeregt mit Hofer geplaudert haben.

Im vergangenen Jahr hatte die Prinzengarde seinen Ausschluss beschlossen. Als Reaktion darauf, weil Christen nicht zurücktreten wollte. Christen, der seit 37 Jahren dort Mitglied und Vorsitzender des uniformierten Reiter-Korps ist, zeigte sich nach der Urteilsverkündung erleichtert: "Ich bin froh, dass ich wieder dabei bin", sagte er. Ein Grund für seinen Ausschluss habe man ihm bis heute nicht genannt.

Ob er denn auch wieder als Kommandant tätig sein werde? "Das muss der Verein entscheiden", sagte Christens Anwalt Dirk Mecklenbrauck. "Schließlich wurde mittlerweile ja ein neuer Kommandant gewählt."

Rot-Weiss-Präsident Peter König gab sich am Dienstag wortkarg: "Das Urteil liegt uns noch nicht schriftlich vor. Wir werden es im hinblick auf mögliche Konsequenzen sorgfältig prüfen."

Vor zwei Wochen hatte König gegenüber der WZ angekündigt, notfalls in Berufung gehen. Christen werde nicht lang in der Garde bleiben. "Wir haben ja einen Ehrenrat", sagte König damals.

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