Düsseldorf Unterirdisch eröffnet der neue Kaufhof

Die Basements von Kö-Kaufhof und Carsch-Haus wurden entkernt und umgebaut. Am Donnerstag wird Eröffnung gefeiert.

Düsseldorf: Unterirdisch eröffnet der neue Kaufhof
Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Die großen Glastüren öffnen sich automatisch, der Weg ist frei zu den weißen Stufen zwischen goldenen Puppen in feiner Abendgarderobe. Heller Boden, weiße geschwungene Deckenelemente, ganz viel Licht, Regale aus Glas und goldenem Stahl und darauf: Schuhe, Schuhe, Schuhe. Es ist das neue Entree des Kö-Kaufhauses von der Heinrich-Heine-Passage aus — und die erste Etappe beim 32-Millionen-Euro Umbau des kompletten Warenhauses bis 2018. Am Donnerstagwird Eröffnung gefeiert.

„Wir haben turbulente sieben Monate hinter uns“, berichtet Geschäftsführer Lars Thiele und meint damit den Umbau der Untergeschosse von Kaufhof und Carsch-Haus bei laufendem Betrieb. „Wir haben diese Etagen völlig entkernt.“

Nach Umbau: Das Kö-Kaufhof eröffnet am Donnerstag neu
29 Bilder

Nach Umbau: Das Kö-Kaufhof eröffnet am Donnerstag neu

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Mit 1500 Quadratmetern machen Damenschuhe den Löwenanteil des neuen Kaufhof-Basement aus. Die Fläche hat sich also vervierfacht. Das Personal auch: 30 Mitarbeiter beraten die Kundinnen jetzt. Müssen sie auch, denn Schuhkartons mit verschiedenen Größen sucht man vergebens. „Boxen sind zwar praktisch, aber nicht schön“, erklärt Thiele. Elektronisch kann die Ware in jeder Größe im Lager angefordert werden — „das heißt, der Verkäufer ist die ganze Zeit für die Kundin da“, so Thiele.

Die Sneakers stehen unter einer Decke aus asymmetrisch geformten Spiegeln, bei den Premiumschuhen laden Lounges aus grauen Sofas begleitende Herren zum Niederlassen ein. 80 Marken sind vertreten. „Davon sind 50 Marken ganz neu“, erklärt Thiele — und wiederum darunter Labels wie Sam Edelmann, die es in Düsseldorf noch gar nicht gegeben habe. Ansonsten räkeln sich im neuen Untergeschoss noch Kunststoffmodels in feinen Dessous, werden Strumpfwaren vor einer riesigen Leinwand mit sphärischem Wolkenmotiv feilgeboten. Insgesamt gilt: „Wir setzten mehr auf Inszenierung als auf Menge“, sagt der Geschäftsführer. Natürlich aber mit dem Ziel, noch mehr zu verkaufen.

„Galeria Kaufhof“ steht jetzt auch schräg gegenüber in der U-Bahn-Passage, wo früher das Carsch-Haus war. Dort ist jetzt die Heimwelt beider Warenhäuser zusammengeführt — aktuell bereits mit der kompletten Weihnachtsdeko —, die Süßwarenabteilung aus dem Kaufhof wurde verlegt, aufgehübscht und wartet mit neuen Attraktionen wie individuellen Gummibärchen aus dem 3D-Drucker auf. Die Wein- und Spirituosenabteilung der Galeria ist jetzt in der Delikatessa zu finden — mit einer Verkostungsbar für Spirituosen und einem automatischen Cocktailmixer.

„Richtig gut“ gefällt das neue Basement Katharina Günz aus Hagen. „Es ist alles so modern, wirkt sehr edel“, findet die 24-Jährige. Aber nicht bei allen kommt das neue Servicekonzept in der Schuhabteilung an. „Ich möchte selbst anprobieren können, ohne jemanden anzusprechen“, sagt eine 46-jährige Düsseldorferin. Wenn man sich mehrere Schuhe bringen lasse, fühle man sich gedrängt, auch zu kaufen — ob man will oder nicht.

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