Ungläubige Blicke für das „Shouting Kollektiv“

Düsseldorf. 28 junge Menschen, die gemeinsam Texte vortragen, das sorgte am Freitag erst für ungläubige und dann für bewundernde Blicke von Passanten. Neben dem Carsch-Haus rezitierten Schüler des Suitbertus-Gymnasiums eine Sprech-Oper, die sie gemeinsam mit Kursleiterin Christiane Polke und Künstler Jürgen Steinmann erarbeitet hatten.

Leitmotiv sollte das Stück „Tristan und Isolde“ sein, um Liebe, Tod und Leidenschaft drehen sich die Texte der Jugendlichen. „Die Beschäftigung mit Liebe und Tod ist immer aktuell.

Die Dramatik, die dem Thema innewohnt, wird aber von Menschen jeden Alters gespürt“, freute sich Gregor Jansen von der Kunsthalle, die die Aktion im Rahmen der Reihe „Kunsthalle Bühne“ realisiert hat. Sich einfach in die Altstadt zu stellen und als „Shouting Kollektiv“ Texte — auch noch selbst geschriebene — zu rezitieren, das verlangte den Schülern einiges ab.

„Das erste Mal war schon komisch“, sagte die 16-jährige Miriam Liwitzki nach der Premiere. Gemeinsam mit Linnéa Nöth (16) hat sie mit ihrer Arbeitsgruppe einen Text ausgearbeitet, der eine Konversation zwischen einem Jungen und einem Mädchen, geführt über ein Soziales Netzwerk, widergibt.

„Wir wollten damit Kritik an der Generation Facebook üben“, sagt Linnéa, die ebendieser Generation doch selbst angehört. „Ich finde auch, dass heute viel zu schnell ,Ich liebe dich’ gesagt wird“, fügt Miriam hinzu. Bei den weiteren Aufführungenam Samstag sollen Skatergeräusche für urbanen Sound sorgen. „Die Geräuschkulisse soll unser akustisches Podest sein“, erklärt Jürgen Steinmann. ull

Weitere Termine: Samstag um 15 Uhr vor dem KIT (Kunst im Tunnel), Mannesmannufer, und um 17.30 Uhr auf dem Grabbeplatz, Kunsthalle.

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