Unesco-Gala: J.Lo rettet den Glamour-Faktor

1200 Gäste feierten in Düsseldorf ohne Pelé. Dafür sprangen Jennifer Lopez und der Vize-Kanzler ein.

Düsseldorf. Wer den Abend rettet, darf sich ruhig ein bisschen Zeit lassen. So wie Jennifer Lopez, die bei der Unesco-Gala mehr als eine Stunde zu spät kam, dafür aber den Glamour-Faktor mit ins Hotel Maritim brachte — der fast verloren gegangen wäre, denn Gastgeberin Ute Ohoven musste mehrere Absagen von Top-Promis verkraften: Fußball-Legende Pelé konnte wegen einer Operation nicht nach Düsseldorf kommen, Cuba Gooding jr. und Kim Catrall aus beruflichen Gründen.

Immerhin: Neben J.Lo hatte Vizekanzler Philipp Rösler kurzfristig zugesagt. Es flanierten dennoch jede Menge Stars und Sternchen im Blitzlichtgewitter über den roten Teppich — darunter Iris Berben, Mario Adorf, der sich nur selten auf Galas sehen lässt, Sänger Jared Leto, TV-Historiker Guido Knopp, Schlager-Star Roberto Blanco, Ex-Boxweltmeisterin Regina Halmich sowie etliche Schauspieler aus verschiedenen Vorabend-Serien.

„La Lopez“, die eine eigene Stiftung hat, kam für einen Kurzbesuch nach Düsseldorf und gab sich professionell: „Es ist ein Abend für Kinder in Not. Dafür habe ich meine Tournee natürlich unterbrochen.“ Anschließend entschwand die Diva mit dem großen Herzen wieder nach Hamburg. Die Auszeichnung von Pelé, der sich in Brasilien seit Jahren für benachteiligte Kinder engagiert, sollte einer der Höhepunkte werden. Die geplante Rede hielt Laudator Günter Netzer trotz der Abwesenheit des Weltfußballer des Jahrhunderts: „Es gab nie einen Besseren.“ Pelés Dankeschön wurde als Video-Botschaft eingespielt und der 72-Jährige versprach, den Besuch 2013 nachzuholen. Pelés Tochter Flavia und zwei seiner Nichten nahmen den Preis in Empfang.

Für ihren Einsatz gegen Antisemitismus wurde Iris Berben ausgezeichnet. Nachdem der ehemalige israelische Botschafter Avi Primor die Laudatio gehalten hatte, erklärte die Schauspielerin, sie sei sehr stolz auf den Preis, den vor ihr unter anderem Karl-Heinz Böhm und Michail Gorbatschow erhalten hatten. Unterhalten wurden die 1200 Gäste unter anderem von der israelischen Sängerin Noa, Musical-Star Anna-Maria Kaufmann sowie Chico und seinen Gypsies, den früheren Gypsie Kings. Wie viel für die Unesco-Stiftung eingenommen wurde, erfuhr das Publikum nicht. Den Erlös gibt Ute Ohoven seit einigen Jahren nicht mehr bekannt.

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