Düsseldorf U-Bahnhof Benrather Straße: Das Rätsel der geheimnisvollen Tür

Vom Bahnsteig aus führt ein verborgenes Treppenhaus bis nach oben.

Zwischen Bahnsteig-Ebene und Oberfläche kommt der Aufzug an einer Tür vorbei, die scheinbar keinen Zweck hat.

Zwischen Bahnsteig-Ebene und Oberfläche kommt der Aufzug an einer Tür vorbei, die scheinbar keinen Zweck hat.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Dem eiligen Passanten mag das Kuriosum im U-Bahnhof Benrather Straße nicht auffallen. Die Station, die wie ein Raumschiff anmutet, ist ja an sich schon kurios genug. Wer aber genau hinschaut, könnte sich darüber wundern, dass der Aufzug Türen in zwei Richtungen hat, obwohl man den Lift auf dem Bahnsteig in die gleiche Richtung betritt wie an der Oberfläche. Wer bei der Aufzugfahrt Obacht gibt, wird dann feststellen, dass der Aufzug auf halber Höhe zwischen Bahnsteig und Oberfläche tatsächlich an einer weiteren Tür vorbeikommt — diese befindet sich in der anderen Richtung.

Gerd Wittkötter zeigt die Treppe, die im Bereich des Luisen—Gymnasiums die Straßenoberfläche erreicht. Von außen sieht man nur eine Metallplatte.

Gerd Wittkötter zeigt die Treppe, die im Bereich des Luisen—Gymnasiums die Straßenoberfläche erreicht. Von außen sieht man nur eine Metallplatte.

Foto: Sergej Lepke

Sollte es hier tatsächlich einen verborgenen Raum geben? Und wenn ja, wozu dient er — ausgerechnet auf halber Höhe? Das Rätsel lüften kann Gerd Wittkötter, Projektleiter der Wehrhahn-Linie. Er weiß, was die Fahrgäste nicht sehen können: dass sich im Bereich hinter den Aufzügen ein komplettes Treppenhaus befindet, das bis zur Straßenoberfläche führt. „Es dient als Fluchtweg für den Fall, dass es im Bereich der regulären Verteilerebene Feuer oder Rauch gibt“, sagt er.

Zwei Zugänge dazu gibt es — jeweils am Ende der beiden Bahnsteige. Kleine grüne Notausgangs-Wegweiser führen dorthin. Auf dem Weg von dort nach oben kommt man an der rätselhaften Tür vorbei. Auch sie dient der Sicherheit der Fahrgäste: Im Notfall könnten auf diesem Wege Menschen aus einem steckengebliebenen Aufzug geholt werden.

Das Treppenhaus führt dann weiter bis zur Straßenoberfläche — von außen ist freilich nur eine große Metallplatte auf dem Gehweg zu sehen.

Übrigens: Verborgene Not-Treppenhäuser gibt’s auch in anderen Stationen, etwa am Kirch- und Graf-Adolf-Platz.

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