U-Bahnbrand sorgt am Freitagabend für Chaos in der City

Verkehr: Das gesamte U-Bahnnetz war am Freitag lahmgelegt–ausgerechnet während der Anreise tausender Fußballfans.

Düsseldorf. Um 18.15 Uhr kam die Alarmmeldung: Alle U-Bahnhöfe sofort räumen. Im Schacht qualmte die Bremse einer Bahn der Linie U75. Zum Glück waren keine Fahrgäste im Zug. Der Fahrer und der Bereitschaftsdienst der Rheinbahn konnten das Feuer selbst löschen. Doch der Rauch zog weit durch den Tunnel. Der Notfallplan der Feuerwehr wurde aktiviert.

Mit einem Großaufgebot rückten rund 100 Einsatzkräfte nicht nur zum Notausstieg an der Stahlwerkstraße aus. Auch zum Hauptbahnhof, zum Handelszentrum, Oberbilker Markt und zur Kettwiger Straße fuhren gleich mehrere Löschzüge. Selbst Feuerwehr-Chef Peter Albers wurde aus dem Feierabend zurückgerufen, um den Großeinsatz zu koordinieren. "Die Entwicklung war zunächst völlig unklar", sagt Martin Smirek von der Feuerwehr. "Deshalb wurden direkt auch der Hauptbahnhof und alle benachbarten Bahnhöfe geräumt." Und weil der Qualm sich so weit ausbreitete, wurde selbst die Station Heinrich-Heine-Allee evakuiert.

Für die Feierabend-Pendler und die tausenden Fußballfans, die für das Spiel Leverkusen gegen Bielefeld auf dem Weg in die Arena waren, hieß das zunächst, Geduld zu haben. Die Rheinbahn setzte nur vereinzelt Ersatzbusse ein. Vor dem Hauptbahnhof herrschte deswegen unmittelbar großes Chaos: Hunderte Fans strömten auf den Vorplatz, um andere Bahnen und Busse zu erwischen.

Zum Glück blieben die Fans friedlich. "Wir warten, bis der Trubel abgeflaut ist und trinken uns ein Bier", meinten etwa Stefan Gebauer und Manuel Cuenca (beide 22). Das wollte eine Gruppe junger Arminia-Fans auf dem Weg in die Arena nicht. Stattdessen suchten sie sich ein Taxi - wie viele andere auch. Ein besetzter Wagen nach dem anderen fuhr den Vieren vor der Nase weg.

Um 19.45 Uhr hatte die Rheinbahn den defekten Zug aus dem Tunnel gezogen. Die Röhre wurde wieder freigegeben. "Jetzt heißt es für uns nur: Alles auf die Schiene, was rollt", sagte Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher zum Zeitpunkt der Freigabe. Der Spielbeginn wurde dann um 30 Minuten auf 21 Uhr verschoben, so dass alle Fans es noch zur Arena schafften.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort