U-Bahn: Meckenstock bekommt Geld

Der Frost stört kaum, der Bau geht ab sofort weiter. Das neue Jahr bringt Sperrungen, aber auch die ersten Entschädigungen für Anlieger.

Düsseldorf. Der U-Dax ist seit Montag wieder aktiv. Die Kälteperiode stört ihn dabei nicht, nur die Betonlieferanten haben das Problem, dass das Material teilweise gefroren ist. Doch spätestens ab kommenden Montag wird an allen geplanten U-Bahnhöfen mit voller Kraft und 200 Mann gearbeitet. am Donnerstag gab die Stadt Informationen zum Stand der Arbeiten und einen Jahresausblick. Die gute Nachricht von Verkehrsdezernent Werner Leonhardt: "Bis Ende 2009 haben wir zwei Drittel des schwierigen Weges geschafft, dann gehen die Beeinträchtigungen an der Oberfläche zurück."

Entschädigungen: Verkehrsdezernent Werner Leonhardt teilt mit, dass der Stadt 34 Anträge von Geschäftsleuten vorliegen, die Gewinneinbußen geltend machen wollen. In fünf Fällen werden nun Entschädigungen gezahlt, in zwei Fällen seien die Voraussetzungen nicht gegeben. "Ein bekannter Düsseldorfer Kabarettist wird entschädigt", kündigte Leonhardt am Donnerstag an. Gemeint ist Manes Meckenstock, der sich im Dezember gegenüber der WZ über 30 Prozent Umsatzeinbußen in seinem "Haus der Freude" beklagt hatte. Das liegt direkt am großen Baufeld an der Elisabethstraße. Hier wurden Schlitzwände und der Startschacht für die große Tunnelbohrmaschine gebaut. Die Kämmerei prüfe jeden Antrag auf Entschädigung. Leonhardt: "In vielen Fällen verzögert sich die Bearbeitung, weil die Unterlagen einfach nicht komplett sind."

Schäden an Häusern und Unfälle: Entlang der Baustellenstrecke haben sich bisher kaum Hausbesitzer Schäden gemeldet. Im einem Fall zahlte die Versicherung 30 000 Euro, ansonsten spricht U-Bahn-Projektleiter Gerd Wittkötter von Beträgen zwischen 500 bis 1000 Euro für die Handwerkerrechnungen. Es wurden Risse gekittet, eingeklemmte Fenster oder abgerissene Entwässerungsrohre repariert. Glücklicherweise gab es auf der Baustelle auch noch keine schlimmeren Unfälle. Allerdings hat sich vor rund drei Wochen ein Arbeiter eine Rippe gebrochen.

Verkehrsbehinderungen: Das gesamte Jahr über werden die Autofahrer mit Beeinträchtigungenrechnen müssen. Wie berichtet, gilt das aktuell am Wehrhahn, der bis 8. Februar Richtung Innenstadt gesperrt ist (Umleitung u.a. über die Oststraße). Ab sofort sollte man auch den Bereich der Heinrich-Heine-Allee meiden: Der Verkehr wird auf der Heine-Allee in Höhe des Breidenbacher Hofes und auch auf der Theodor-Körner-Straße zwischen dem Hotel und dem Kaufhof einspurig geführt. Auf der Heine-Allee, so verspricht Gerd Wittkötter soll die Einspurigkeit ab Altweiberdonnerstag (21. Februar) aufgehoben werden. Auf der Theodor-Körner-Straße ist dies nicht möglich. Deshalb zieht der Rosenmontagszug auch eine Straße weiter, über die Elberfelder Straße zur Kö.

Von Mitte Februar bis Mitte März muss zudem erneut der Fürstenwall am Kirchplatz einspurig (Richtung Hafen) gesperrt werden. Die Umleitung, die bereits vor Weihnachten zu erheblichen Behinderungen führte, wird dann erneut eingerichtet.

Schlitzwände: 2009 wird das Jahr des Schlitzwandbaus - das ist die äußere Hülle der U-Bahn-Bahnhöfe und sie reicht 35 Meter tief. Sechs Großgeräte stehen bereit, das letzte wurde am Donnerstag am Breidenbacher Hof aufgebaut. Dezernent Werner Leonhardt erklärt, warum man mit dem Hotel, das bislang keine Entschädigung verlangt hat, im wöchentlichen Dialog ist. "Wir wollen, dass das Haus disponieren kann." Deshalb habe man bei Großveranstaltungen im Hotel schon mal Bauzeiten abgestimmt. Geruht haben die U-Bahn-Arbeiten während des Besuchs von Ex-US-Präsidenten Bill Clinton im Dezember. Letztlich sei er zwar nicht dort abgestiegen, trotzdem ging man auf Nummer sicher.

Bauphase: Am weitesten vorangeschritten sind die Arbeiten am Graf-Adolf-Platz. Hier wird bereits der Tunneldeckel gebaut, ab Mai werden die Schienen auf die andere Straßenseite verlegt. Ziel ist, dass ab Mitte 2010 der Verkehr auf dem neuen Deckel geführt wird und der Tunnelausbau nur noch unterirdisch läuft. Die Tunnelbohrmaschine wird Ende des Jahres am Bilker Bahnhof zusammengebaut. Anfang 2010 nimmt sie dann ebenfalls ihre unterirdische Fahrt Richtung Benrather Straße auf.

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