Düsseldorf U-Bahn: Die Rolltreppen laufen endlich

Wehrhahn-Linie: Die Fehlerquote der Otis-Anlagen ist stark gesunken. Abnahme könnte bald erfolgen.

Düsseldorf: U-Bahn: Die Rolltreppen laufen endlich
Foto: S. Lepke

Düsseldorf. Seit dem Start der Wehrhahn-Linie im Februar sind sie ein Dauerärgernis für die Fahrgäste: die 36 Rolltreppen der Firma Otis, die in den sechs neuen U-Bahnhöfen eingebaut sind. Weil die Technik nicht einwandfrei funktionierte, standen viele Anlagen viel zu oft still. Im Sommer drohte die Rheinbahn dem Hersteller sogar damit, die Rolltreppen wieder auszubauen und durch Konkurrenz-Produkte zu ersetzen. Seitdem gab es mehrere Krisen-Gipfel und verschiedenste Anläufe, die Anlagen endlich so herzurichten, dass sie auch laufen.

Das ist inzwischen offenbar gelungen. Rheinbahn-Chef Michael Clausecker sagte am Mittwoch auf WZ-Anfrage: „Wir haben zurzeit weniger als einen Fehler täglich an allen Rolltreppen. Damit wird ein Grad an Zuverlässigkeit erreicht, mit dem wir zufrieden sind.“ Zum Vergleich: In Spitzenzeiten gab es täglich rund 30 Störungen, noch im November war von 15 bis 20 Störungen am Tag die Rede.

„Otis hat seitdem noch einmal sehr viele Komponenten an den Anlagen getauscht und jetzt auch ordentliche Arbeit abgeliefert. Wenn dieses Qualitätsniveau gehalten werden kann, steht einer Abnahme der Rolltreppen durch die Stadt aus unserer Sicht nichts mehr entgegen“, sagte Clausecker. Hintergrund: Die Stadt hat als Bauherr der U-Bahn auch die Rolltreppen bestellt.

Eine einfache Antwort auf die Frage, woran es denn nun gelegen hat, gibt es indes nicht. Der Rheinbahn-Chef formuliert es so: „Das ist nicht monokausal, da gab es ein ganzes Sammelsurium von Themen. Diese modernen Anlagen sind technisch ja hochkomplex — und unterliegen gleichzeitig einer enormen Belastung.“ Als Beispiel nennt er eine Rolltreppe im Bahnhof Heinrich-Heine-Allee, die an einem Tag 680 Mal anfährt. Dass das Dauer-Thema nun wohl bald erledigt ist, sei indes nicht nur für die Fahrgäste erfreulich, sondern auch aus Sicht des Unternehmens. Denn damit sei es gelungen, neben ThyssenKrupp einen zweiten Hersteller zu etablieren. Dies führe zu einer günstigeren Wettbewerbssituation.

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