U-Bahn-Bau: Staatsanwälte ermitteln vor Ort

Zwei Beamte haben sich am Montag am Kirchplatz die Arbeitsabläufe erklären lassen.

Düsseldorf. Oberstaatsanwalt Uwe Kessel und Staatsanwalt Andreas Stüve haben am Montag am Kirchplatz eine Baustelle der Wehrhahn-Linie inspiziert. Sie ließen sich von Fachleuten erklären, welche Geräte beim Bau der Schlitzwände verwendet werden und wie der Bau überwacht wird. Der Besuch vor Ort war bereits Teil von offiziellen Ermittlungen. Bisher wurde nur geprüft, ob es einen Anfangsverdacht gibt. Den sieht die Staatsanwaltschaft nun als gegeben an, das bestätigte Sprecher Johannes Mocken. Nach der gestrigen Ortsbegehung folge die rechtliche Prüfung, erste Ergebnisse seien dann in den nächsten Tagen zu erwarten.

Wie berichtet, war es zu Unregelmäßigkeiten beim U-Bahn-Bau gekommen. Der Verdacht: Die Protokolle von bis zu 27Wandabschnitten sollen gefälscht worden sein. Ein Bauarbeiter der Firma Bilfinger Berger soll gegenüber seinem Arbeitgeber gestanden haben, die Protokolle für mehrere Schlitzwände manipuliert zu haben - die Wände selbst seien aber korrekt gesetzt worden. Der Baukonzern kündigte am Montag an, eine Expertenkommission zur Aufdeckung möglicher Schwachstellen bei der Qualitätskontrolle einzusetzen.

Die Bohrmaschine hat derweil die ersten sechs Meter zurückgelegt. Zunächst musste eine zwei Meter dicke Betonschicht durchbohrt werden. Der zehn Meter lange Kopf der Maschine ist jetzt fast komplett unter der Kreuzung Bilker Allee/Elisabethstraße verschwunden.

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